Gedenkprojekt "1.000 Buchen" Buchenwald: KZ-Überlebender pflanzt neuen Erinnerungsbaum

21. September 2022, 20:48 Uhr

In Weimar wird am Mittwoch das Gedenkprojekt "1.000 Buchen" fortgesetzt. Wie das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda als Initiator mitteilte, wird der KZ-Überlebende Naftali Fürst am Mittwochmittag einen Baum in Weimars Andersenstraße setzen. Es wird der 171. Baum des inklusiven Erinnerungsprojekts.

Erinnerungsaktion läuft bereits seit 20 Jahren

Seit über 20 Jahren pflanzen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Bäume. Sie sollen an Tausende Häftlinge des Lagers in Buchenwald erinnern, die während der Herrschaft der Nationalsozialisten getötet wurden. Allein in das Lager Buchenwald verschleppten die Nazis 280.000 Menschen. Viele von ihnen starben. Das geschah auch, als am Ende des Kriegs Menschen auf einen Marsch in ein anderes Lager geschickt wurden. Zur Erinnerung daran wurden entlang des Wegs bisher 170 Bäumchen gepflanzt. In den nächsten Jahren sollen es insgesamt 1.000 Buchen werden.

Naftali Fürst wurde 1944 zusammen mit seiner Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert und von dort aus auf einen "Todesmarsch" nach Buchenwald geschickt. Er lebte bis zur Befreiung des KZ im April 1945 im Kinderblock. Heute ist er Ehrenbürger der Stadt Weimar.

Erst im Juli diesen Jahres hatten Unbekannte bei drei Anschlägen insgesamt 13 Gedenkbäume beschädigt. Sie waren unter anderem getöteten Kindern von Buchenwald sowie sechs namentlich genannten Häftlingen gewidmet. Die Angriffe lösten eine Welle der Empörung, aber auch der Solidarität und Hilfsbereitschaft aus.

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MDR (jml)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Nachrichten | 21. September 2022 | 19:00 Uhr

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