BetreuungMilitärseelsorger der Bundeswehr in Weimar gewürdigt
Im Alltag, in Übungen oder nach Einsätzen: Militärseelsorge steht Soldaten bei, aber auch ihren Familien. In Weimar wurde diese Arbeit nun gewürdigt.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat die Arbeit der Militärseelsorger in der Bundeswehr gewürdigt. Sie hätten insbesondere bei Auslandseinsätzen ein hohes Ansehen bei der Truppe gewonnen, sagte Breuer am Dienstag in Weimar auf der Gesamtkonferenz der evangelischen Militärgeistlichen.
Vertrauen der Soldaten und Familien
Sie hätten sich das Vertrauen der Soldatinnen und Soldaten erworben und Kameradschaft gelebt. Auch in Deutschland habe die Arbeit der Militärseelsorge etwa bei der Betreuung von Familien der Soldaten große Bedeutung.
In seiner Rede vor den rund 100 evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern verwies Breuer auf neue Bedrohungslagen für Deutschland und die Nato seit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine vor zwei Jahren.
Angriff auf Nato "realistische Möglichkeit"
Szenarien der Landes- und Bündnigsverteidigung spielten seitdem wieder eine zentrale Rolle in den Planungen des Bündnisses und in der Bundeswehr. Ein Angriff Russlands auf das Nato-Bündnigsgebiet sei "keine garantierte Zukunftsprognose, aber eine realistische Möglichkeit", sagte der General.
Um das zu verhindern, müsse auch die Bundeswehr kriegstauglich sein. Nur so könne sie abschreckend für mögliche Aggressoren sein. Breuer sagte weiter, bei der Landes- und Bündnisverteidigung habe auch die Militärseelsorge eine Aufgabe.
Dabei gehe es beispielsweise um die Betreuung von Soldatinnen und Soldaten an der Front und im rückwärtigen Raum, um die Betreuung von Verwundeten und Sterbenden und auch von deren Familienangehörigen. "Das ist nach Jahrzehnten des Friedens unkartiertes Gelände für uns."
Begleiten der Soldaten auch in Übungen
Es sei daher wichtig, sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen. Der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg sagte, die Begleitung von Soldatinnen und Soldaten im Alltag, bei Übungen und auch in Extremsituationen sei eine wichtige Aufgabe der Militärseelsorge.
Gottesdienste und Rüstzeiten in Heimatstandorten und Auslandseinsätzen würden von den Soldatinnen und Soldaten geschätzt. Felmberg würdigte auch den Beschluss des Bundestages am 25. April, einen nationalen Veteranentag einzuführen.
Dieser soll laut Beschluss jedes Jahr am 15. Juni stattfinden. Diesen Tag würdig zu gestalten, sei Aufgabe der Zivilgesellschaft, sagte der Bischof. Auch die Militärseelsorge sollte sich hier engagieren, forderte er. Die evangelische und die katholsiche Militärseelsorge bei der Bundeswehr gibt es seit den 1950er Jahren.
Träger sind die Kirchen
Träger sind die evangelische und die katholische Kirche, die bundesweit Militärpfarrämter - in der Regel an Bundeswehr-Standorten - unterhalten. 2021 trat der erste vom Zentralrat der Juden in Deutschland ernannte Militärbundesrabbiner sein Amt an.
Die christlichen und jüdischen Militärgeistlichen sind nicht Angehörige der Bundeswehr und unterstehen daher auch nicht ihrer Weisungsbefugnis.
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MDR (dr,lou)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. Mai 2024 | 19:00 Uhr
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