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Gasspeicher gefülltStrom und Gas teurer: Stadtwerke Weimar nennen Zahlen und geben Tipps

01. September 2022, 18:20 Uhr

Wie ist die aktuelle Gasversorgung in Weimar, wie viel Mehrkosten an Strom und Gas kommen auf mich zu, warum steigen die Preise überhaupt? Zu diesen Fragen haben die Stadtwerke Weimar am Mittwoch ein erstes "Energiegespräch" angeboten. Der Geschäftsführer und weitere Mitarbeitende der Stadtwerke informierten über die aktuelle Situation, Berater von Stromspar-Check Weimar gaben außerdem Energiespartipps.

von Samira Wischerhoff, MDR THÜRINGEN

Die Folgen der Energiekrise sind auch in Weimar spürbar: Zum 1. Oktober 2022 wollen die Stadtwerke Weimar ihre Energiepreise erhöhen. Das Schreiben an die Weimarer Kunden wurde schon vor ein paar Wochen verschickt. Ein Rechenbeispiel: Haushalte mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr im Tarif WeimarGas müssen monatlich 80,50 Euro mehr zahlen.

Die Strompreise werden ebenfalls erhöht: Hier kommen auf Haushalte mit einem Verbrauch von jährlich 2.500 Kilowattstunden monatliche Mehrkosten von 12,40 Euro zu. Wie Jörn Otto, Geschäftsführer der Stadtwerke Weimar GmbH, MDR THÜRINGEN sagte, kommen seit der Ankündigung viele Anfragen von Kunden, viele seien verunsichert. Mit dem Energiegespräch wolle man transparent sein und umfassend informieren.

Die Stadtwerke Weimar wollen zum 1. Oktober ihre Energiepreise erhöhen. Bildrechte: picture alliance / dpa | Jens Büttner

Zu Beginn wurde der Notfallplan Gasversorgung vorgestellt, der in drei Stufen aufgeteilt ist: die Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe. Derzeit befinde man sich in der Alarmstufe, die allgemein besagt, dass eine Störung in der Gasversorgung vorliegt, wie aktuell durch den Ukraine-Krieg und die gedrosselte Gaszufuhr durch Russland. In der Alarmstufe sei der Markt laut Stadtwerken aber noch in der Lage, die Situation zu bewältigen.

Gasspeicher in Weimar gefüllt

Zugleich betonten die Stadtwerke, dass es bei Gasnotständen geschützte Gruppen gebe, zu denen auch private Haushalte, soziale Einrichtungen und Krankenhäuser gehören. Diese würden im Notfall als letzte vom Gas genommen. Die Gasspeicher seien laut Stadtwerken aber aktuell gefüllt, sodass eine solche Situation derzeit nicht gefürchtet werden müsse.

Bereits seit April ist bei den Stadtwerken in Weimar ein Krisenstab eingerichtet, der die Situation fortlaufend beobachtet. Warum die Stadtwerke die Gaspreise in einem Maß anheben, wie nie zuvor, erklärt Jörn Otto mit der Marktentwicklung: "Wir beziehen das Erdgas aus sehr komplexen, internationalen Systemen. Dort ist es so, dass die Preise sich am Markt, beziehungsweise an der Börse orientieren und wir haben die Situation, dass die Preise sich für den Bezug verzehnfacht haben. Und das kann man nicht einfach kompensieren."

Bei dem Vertrieb könnten die Stadtwerke noch einen gewissen Einfluss nehmen, Umlagen und Steuern jedoch müssten sie direkt an die Kunden weitergeben. Dabei appelliert Otto an Kunden, bei denen es finanziell eng wird, direkt auf die Stadtwerke zuzugehen. Man werde dann gemeinsam nach einer Lösung suchen. Zudem würde bei Zahlungsunfähigkeit nicht sofort der Hahn zugedreht.

Teilnehmer erhalten Tipps zum Stromsparen

Tipps, wie man weiter Energie sparen kann, gab Peter Kühnert von der Stromsparcheck Weimar von der Caritas. Unter anderem demonstrierte er mit einem Strom-Messgerät, dass ein Heizlüfter bereits bei einem Betrieb auf Stufe eins sehr viel Strom zieht und daher nicht zu empfehlen ist. Zudem solle man Geräte wie Fernseher, W-Lan-Router und Laptops vom Netz nehmen, wenn sie nicht genutzt werden.

Die Stromsparcheck Weimar empfiehlt, Geräte wie etwa W-Lan-Router oder Laptops vom Netz zu nehmen, um Strom zu sparen. Bildrechte: imago/Jochen Tack

Bei Geräten wie Laptops werde bereits Energie verbraucht, wenn allein das Netzteil ohne Laptop angeschlossen sei. Weiter empfahl er, Eco-Waschprogramme bei Spül- und Waschmaschinen zu nutzen. Wäsche bei 30 statt 40 Grad zu waschen, erbringe die gleiche Waschleistung, spare aber 30 Prozent der Energie. Den Backofen vorzuheizen, sei ebenfalls nicht nötig.

Wie Geschäftsführer Jörn Otto sagte, haben sich für ein weiteres Energiegespräch in der kommenden Woche schon so viele Besucher angemeldet, dass man bereits auf der Suche nach einem dritten Termin sei.

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MDR (sw/fno)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 31. August 2022 | 19:00 Uhr

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