Ermittler-Duo ganz aufgelöst Nora Tschirner verlässt Weimar-Tatort
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Nun ist das Weimarer "Tatort"-Team Geschichte: Nach Christian Ulmen schied nun auch Nora Tschirner aus. Die Weimarer oder Thüringer Krimi-Zukunft ist noch offen.
Es war ein Ausstieg auf Raten. Als im elften Weimar-Tatort "Der feine Geist" am Neujahrstag 2021 der erschossene Kommissar Lessing (Christian Ulmen) einen Großteil des Films blutend in der Parkhöhle lag und nur noch für Nora Tschirner als Geist unterwegs war, hatten es die Fans schon befürchtet: Nun hat also auch Tschirner in einem Zeitungsinterview mit der Funke-Mediengruppe ihren - wenn auch unblutigen - Abschied vom Weimar-Tatort angekündigt.
"Gespräche" zur Zeit ab 2022
Das Management bestätigte am Donnerstag auf Anfrage, dass Nora Tschirner nicht mehr als Weimarer Tatort-Kommissarin zu sehen sein wird. Damit verliert die Tatort-Familie zwar ein prominentes Ermittlerpaar, das Krimi-Aus für Thüringen ist das aber nicht, hieß es aus der MDR-Pressestelle.
"Wie bereits Anfang des Jahres kommuniziert, haben wir aus verschiedenen Gründen im Jahr 2021 keinen Tatort Weimar in der Herstellung. Wie es ab dem Jahr 2022 weitergeht, dazu sind wir in Gesprächen. Aber den Fans versprechen wir: Es wird auch in Zukunft einen MDR-Krimi aus Thüringen geben."
Zweimal an den zehn Millionen gekratzt
Immerhin war Thüringen bis 2013 in Sachen "Tatort" oder "Polizeiruf" Brachland, dazu soll es also nicht wieder kommen. Auch wenn die skurrile Herangehensweise mit teilweise kulturell anspruchsvollen Anspielungen die Tatort-Fangemeinde mitunter etwas gespalten hat, der Weimar-Tatort kratzte zweimal an der begehrten Zehn-Millionen-Marke. "Der treue Roy" 2016 mit 9,85 Millionen Zuschauern und "Der kalte Fritte" 2018 mit 9,79 Millionen waren von den Zahlen her die erfolgreichsten Filme.
Schlangen bei Vorpremieren
Die Beliebtheit des Tatorts in Thüringen zeigte sich auch alljährlich bei den Vorabpremieren im Deutschen Nationaltheater in Weimar, mit vielen Stars zum Anfassen, im wahrsten Sinne des Wortes. Lange Schlangen am Ticketschalter bis hinaus auf dem Theaterplatz gehören schließlich nicht gerade zum Alltag des DNT, beim Tatort reichten die Plätze im Saal gewöhnlich nicht.
Nun wird auch im wahren Leben nicht jede freigewordene Stelle neu besetzt, deshalb ist auch ein völliger Neustart im Thüringer Krimi-Milieu nicht ausgeschlossen. Trotzdem gab es am Donnerstag Signale aus dem Drehteam des Weimar-Tatorts, auch in neuen Konstellationen dabei bleiben zu wollen. Und es ist nachvollziehbar, dass bei laufenden Gesprächen niemand voreilig öffentlich den Finger hebt. Ein bisschen Spannung gibt es also auch während der Sendepause.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. September 2021 | 14:00 Uhr