BildungspolitikSchuldebatte im Eichsfeld: Landrat will staatliches Gymnasium Heiligenstadt erweitern
Seit Ende vergangener Woche steht fest: Die katholische Bergschule wird von Heiligenstadt nach Leinefelde umziehen und dort neu gebaut. Der Grund: Ein geeigneter Standort sei trotz vieler Vorschläge seitens der Stadt in Heiligenstadt nicht gefunden worden. Jetzt wird die Befürchtung laut, dass mit dem Umzug der Schule die gymnasialen Plätze in Heiligenstadt nicht ausreichen werden. Der Landrat macht einen Lösungsvorschlag.
Der Eichsfelder Landrat Werner Henning (CDU) schlägt vor, das staatliche Lingemann-Gymnasium in Heiligenstadt zu erweitern. Die Räume dafür will er ausgerechnet in der katholischen Bergschule finden, die zum Schuljahr 2025/26 in Leinefelde ihren neuen Standort einweihen möchte.
Nicht jeder, so Henning, der jetzt noch die Bergschule in Heiligenstadt besucht, sei gewillt, an den neuen Standort zu wechseln. Für diese Kinder und alle zukünftigen Schülerinnen und Schüler müsse es eine Lösung geben. Der Plan von Henning sieht deshalb vor, jede Klassenstufe im Lingemann-Gymnasium mit jeweils einer Klasse zu erweitern.
Doch auch diese Klassen brauchen Räume, deshalb will Henning mit den Schulschwestern sprechen. Ihnen gehört der Stiftsberg mit Bergschule. Einem Gymnasiumsneubau in Heiligenstadt hat der Landrat, wie die Thüringer Allgemeine berichtet, eine klare Absage erteilt. Dennoch müsste der Kreis auch für die eventuelle Anmietung der zusätzlichen Räume in der Bergschule Geld in die Hand nehmen. Denn die Bergschule ist nicht barrierefrei und zudem sanierungsbedürftig.
Neuer Standort mit völlig neuem Konzept
Die neue Bergschule in Leinefelde soll nach Angaben des Bistums zu den modernsten Schulen in Thüringen gehören. Regelschule und Gymnasium sollen unter einem Dach entstehen und laut ersten Entwürfen durch verschiedene Gebäudeteile miteinander verbunden sein.
Die dafür notwendigen Kosten in Höhen von bisher 40 Millionen Euro will das Bistum aus Rücklagen entnehmen. Eine Sanierung des aktuellen Standorts der Bergschule in Heiligenstadt sei zu teuer gewesen, so das Bistum. Trotz vieler Vorschläge seitens der Stadt sei kein geeigneter Standort in Heiligenstadt gefunden worden. Laut Schulleitung sind rund 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Schule katholisch, etwa ein Drittel kommt aus Heiligenstadt.
MDR (jml)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 04. April 2022 | 18:00 Uhr
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