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Kalkstein-AbbauUmweltministerium stoppt Tagebau-Erweiterung bei Deuna

05. August 2022, 17:17 Uhr

von MDR THÜRINGEN

Das Thüringer Umweltministerium hat den Ausbau des Kalkstein-Tagebaus der Firma Dyckerhoff bei Deuna vorerst gestoppt. Ein Erörterungstermin im September wurde nach Ministeriumsangaben aufgehoben, weil noch eine sogenannte FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden soll. Die Abkürzung FFH steht dabei für "Fauna-Flora-Habitat" und bezeichnet besondere Schutzgebiete. In diesem Fall grenzt der Tagebau an zwei Fledermaus-Schutzregionen und ist ein wichtiger Verbindungskorridor für Wildkatzen.

Waldgenossenschaft und Nabu begrüßen Entscheidung

Die Waldgenossenschaft Deuna zeigte sich erleichtert. Ihr Vorsitzender Holger Göcke sagte MDR THÜRINGEN, dass der Protest gegen die Pläne Wirkung gezeigt habe. Die Genossenschaft kritisiert unter anderem, dass dem Ausbau des Tagebaus ein sogenannter Plenterwald zum Opfer fallen soll. Dabei handelt es sich um ein Waldstück, in dem Bäume jeden Alters vorhanden sind. Auch der Naturschutzbund (Nabu) begrüßt die Entscheidung des Umweltministeriums.

Dyckerhoff hält an Ausbauplan fest

Die Firma Dyckerhoff als Tagebau-Betreiber will an ihren Plänen festhalten. Sie teilt mit, dass lediglich die FFH-Verträglichkeitsprüfung nachgereicht werden müsse - auch wenn dies einige Zeit in Anspruch nehmen werde.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Thadäus König forderte Umweltministerin Anja Siegesmund (B90/Die Grünen) auf, jetzt alle Akteure zu einem Perspektivgipfel einzuladen. Ziel müsse es sein, der Zementproduktion in Nordthüringen eine sichere Zukunft zu geben. Mit dem Ausbau des Kalksteinbaus könnte für 45 weitere Jahre gefördert werden.

MDR (vcl/dr)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 04. August 2022 | 19:00 Uhr

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