Tradition verschwindet Immer weniger Hausschlachtungen im Eichsfeld
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12. Februar 2025, 17:27 Uhr
Die traditionelle Hausschlachtung geht im Eichsfeld weiter zurück. Nach Angaben des Eichsfelder Veterinäramtes sind im vergangenen Jahr 758 Schweine zu Hause zu Wurst verarbeitet worden, berichtet die Thüringer Allgemeine. 2023 waren es noch 50 Schweine mehr.
Das Abwärtstrend hält seit vielen Jahren an. Vor 1990 wurden auf Eichsfelder Höfen noch rund 10.000 Schweine pro Jahr geschlachtet und zu Stracke, Feldgieker und anderen Wurstsorten verarbeitet.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. Februar 2025 | 12:30 Uhr
camper21 vor 5 Wochen
Marschall, den größten Faktor haben Sie vergessen. Vor der Wende hatte mindestens jeder zweite Haushalt im Eichsfeld auf dem Dorf ein Schwein im Stall, welches sie selber fütterten und grosszogen, ohne Antibiotika und Vitaminspritzen. Das war gesund und ohne Chemie. Die Arbeit mag sich doch heutzutage keiner mehr machen.
Foerster vor 5 Wochen
Wir haben bis vor ein paar Jahren auch noch zu Hause geschlachtet. Leider ist unser Schlachter dann in Rente gegangen und einen Nachfolger haben wir nicht gefunden.
Zum Glück bin ich Jäger, so haben wir zumindest noch Wildbret vom Reh und vom Wildschwein. Für die Hausschlachtung sehe ich leider auf Dauer schwarz, da es immer weniger Schlachter gibt, die so etwas anbieten.
Marschall1 vor 5 Wochen
Die Fleischindustrie (Tönnies etc.) ist das Problem Nr.1 (Schlechtes viel zu teuer). Problem Nr2: Veterinäre/ Fleischbeschauer auch teuer und rar gesät. Nicht alle Vorschriften sind nachvollziehbar- man denke nur an die „Bundeshackfleischverordnung“, derzufolge hierzulande nur noch vorgebrühte Darmverstopfungen hätten verkauft werden dürfen. Das traf die Eichsfelder ja am härtesten. Aber weil die alle schön CDU gewählt hatten, fand sich da eine Lösung. Wobei das Schlimmste nicht darin besteht, daß ab und an auch ein Schweinchen aus Hessen in die thüringische Bratwurst kommt, sondern diese dann mit Ketchup verunreinigt wird. … Wer Qualität will, muß auch dafür zahlen, wer das nicht kann, muß halt Sch… fressen. Das betrifft natürlich nur die Bezieher niedriger Einkommen. Nun so sind wenigstens die Arbeiter aus Bulgarien und umzu sicher, vor dem Mist, den sie fabrizieren müssen…