Nordthüringen Heimisch ist hip: Zwei "Eichshelden" werben für Eichsfelder Stolz
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Das Eichsfeld ist eine Thüringer Region mit vielen Besonderheiten. Zwei junge Unternehmer haben aus dieser Kultur eine eigene Marke gemacht: "Eichsheld".

"Ein Feldgieker ist kein Fernglas" - wer diesen Spruch sofort versteht, ist höchstwahrscheinlich Eichsfelder. Für alle anderen: Mit Feldgieker ist eine Wurstspezialität aus dem Eichsfeld gemeint, kein optisches Werkzeug. Auch jenseits der Fleischtheke ist der Landkreis Eichsfeld im Nordwesten Thüringens eigen. Hier leben für ostdeutsche Verhältnisse ungewöhnlich viele Katholiken, die Menschen gelten als familiär und die Region hat eine Hymne, die die Bewohner tatsächlich mitsingen können - das Eichsfeldlied.
Glaube, Familie, Heimat - Werte, die im ersten Moment nicht besonders hip klingen. Oder doch? "Meist geht es in der Welt nur um Metropolen, wie Hamburg, Berlin, Leipzig, auf die die Leute stolz sind und das auch nach außen zeigen", sagt Christian Ziegenfuß aus Kirchworbis. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Marcel Mainzer will er auch dem ländlichen Eichsfeld sichtbaren Stolz bieten.
Dazu haben die beiden Eichsfelder die Marke "Eichsheld" ins Leben gerufen. "Eichsheld" steht auf grünen Pullovern, blauen Tassen, Mützen oder kleinen Babystramplern. Die Marke gibt es seit knapp vier Wochen. Verkauft wird über einen Online-Shop. Topseller sind die Emaille-Tassen und Mützen.
Nachhaltigkeit steht im Vordergrund
Die Marke spielt mit den kulturellen Eigenheiten der Region. Auf einem der Sticker steht in Schwarz-Weiß: "Bist du gewandert". Nur wer die erste Zeile des Eichsfeldlieds kennt, weiß etwas damit anzufangen. Auf einem anderen Aufkleber steht “#GehacktesLiebe". Eine augenzwinkernde Abgrenzung zu Menschen, die Gehacktes Mett nennen.
Die Werte der beiden "Eichshelden" mögen konservativ klingen, doch die Zielgruppe ist jung. Ökologische Nachhaltigkeit ist angesagt. Für die Kleidung wird nur Bio-Baumwolle verwendet, und Fair-Trade soll dafür sorgen, dass bei der Produktion keine Menschen ausgebeutet werden. Für jede Google-Bewertung des Online-Shops wollen Christian Ziegenfuß und Marcel Mainzer einen Baum im Eichsfeld pflanzen. Die erste Pflanzaktion mit einem Förster ist im März geplant.
Online-Shop für regionale Produke
Die Idee zu "Eichsheld" entstand schon im Jahr 2013, als Ziegenfuß und Mainzer noch in Wernigerode studierten. Mittlerweile haben sie mit ihrer Marke eine Zukunftsvision. Der Online-Shop soll zu einer Dachseite für alle möglichen einheimischen Waren ausgebaut werden. Unter der Rubrik "Eichsfelder Produkte" finden sich bereits Hanf-Produkte aus der Region. "Es soll ein Shop sein, der unsere Produkte vertreibt, aber auch für alle Eichsfelder zur Verfügung steht, die in Zukunft regionale Produkte verkaufen wollen", so Marcel Mainzer.
Quelle: MDR
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 29. Dezember 2021 | 15:00 Uhr
part vor 25 Wochen
Ob der Rest von Thüringen dies ebenso hip findet???
Hobby-Viruloge007 vor 26 Wochen
Junge Leute, die mit ihrer Arbeit etwas Neues schaffen. Mein Respekt!