Niederorschel Dorfjugend wünscht sich Mountainbike-Strecke - und bekommt sie
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So unkompliziert kann's gehen: Die Jugend von Niederorschel hat sich eine Fahrrad-Cross-Strecke gewünscht. Und hat sie innerhalb eines Jahres bekommen.
In der Politik kann es von der Idee bis zur Umsetzung schon einmal dauern. Etwas unkomplizierter lief es in Niederorschel im Landkreis Eichsfeld. Bürgermeister Ingo Michalewski (CDU) wollte die Umgestaltung des Spielplatzes am Widdei angehen.
Dafür hat er einfach mit den Betroffenen gesprochen, was sie sich denn wünschen. Bei einem Treffen mit Eltern und deren Kindern, die nach Ideen für den Spielplatz gefragt wurden, stach eine Idee besonders heraus: ein "Pumptrack", zu Deutsch: eine Cross-Strecke für Mountainbikes.
Druck von Kindern und Jugendlichen
Im Frühjahr 2021 fanden die Gespräche mit den Eltern und den Kindern statt. Im Sommer stimmte der Ortsteilrat von Niederorschel zu. Ingo Michalewski sagt aber auch, dass es da auch Druck von den Kindern und Jugendlichen gab: "Der eine oder andere vom Ortsteilrat hat natürlich auch Jungs in dem Alter. Da gab es dann natürlich den klaren Auftrag an den Papa: 'Das war doch schon im Gespräch. Sprich das nochmal an.'"
Der Ortsteil hat ein Budget zur freien Verwendung von jährlich 15.000 Euro. 5.000 Euro hat der Parcours am Ende gekostet und wurde einstimmig beschlossen. Anfang Mai wurde die Strecke fertiggestellt und freigegeben. Sie sollte nicht den Winter über, sondern im Frühjahr fertiggestellt werden, damit sie direkt bei dem schönen Wetter genutzt werden kann.
Mountainbike-Strecke über das Dorf hinaus bekannt
Die Kinder nutzen die Strecke seit dem ersten Tag. Sogar aus anderen Orten im Eichsfeld kommen sie angeradelt. Ingo Michalewski hat eine Whatsapp-Nachricht aus Kirchworbis bekommen, dass die Strecke auch dort schon berühmt sei. Etwa 70 Meter ist sie lang und es gibt zwei verschiedene Trails, die man entlangfahren kann. Insgesamt 30 Lkw-Ladungen mit 15 Tonnen Erde wurden aufgeschüttet.
Durch mehrere Hügel geht es hoch und runter. Im flachen Teil sind dicke Baumstämme eingearbeitet, damit es richtig schön rattert, wenn man darüberfährt. Sie steht jetzt allerdings neben dem Sportplatz und nicht beim Spielplatz am Widdei. Hier sei mehr Platz gewesen und die Pläne für den Spielplatz noch nicht fertig, erklärt Michalewski. Ihn würde es freuen, wenn auch in Zukunft die Kinder und Jugendlichen sagen, was sie sich für den Ort wünschen: "Ich bin dafür immer offen."
MDR (sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 11. Mai 2022 | 16:10 Uhr