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Ausflüge mit der BahnMit dem Zug nach Wingerode ins Eichsfeld

02. August 2022, 12:13 Uhr

Im Ort Wingerode warten viele Highlights auf Urlauber und Sportsfreunde. Neben einer kulturellen Reise auf dem Pilgerpfad Etzelsbach mit Kapelle und Bildstock gibt es auch etliche Rad- und Wanderwege. Daneben haben Besucher die Möglichkeit in die Tradition der Pferdewallfahrt einzutauchen.

von Thomas Kalusa, MDR THÜRINGEN

Wer mit der Bahn das Eichsfeld erkunden will, ist in Wingerode genau richtig. Der 1.100-Einwohner Ort liegt ziemlich genau zwischen Heiligenstadt (fünf Kilometer) und Leinefelde (sechs Kilometer) und kann der Ausgangspunkt für Wanderungen und auch Radtouren sein.

Im dem kleinen Ort gibt es gleich zwei Übernachtungsmöglichkeiten, für diejenigen, die länger bleiben und die Ausflugsziele in der Region erkunden wollen. 300 Meter vom Bahnhof entfernt begrüßt ein Café die Gäste.

Etzelsbachkapelle mit litauischen Bildstock

Zu den beliebten Aktivitäten in der Nähe gehören Ausflüge zur Kapelle Etzelsbach. Am Ortsrand entspringt der Etzelsbach. Von dort sind es knapp viereinhalb Kilometer zu der Kapelle, in der Papst Benedikt im Jahr 2011 eine Marienvesper vor rund 90.000 Gläubigen hielt. Der Pilgerweg führt an Kuhweiden vorbei und unter der gewaltigen Etzelsbachbrücke hindurch. Besonders sehenswert ist die dem Täufer St. Johannes geweihte denkmalgeschützte römisch-katholische Kirche im Ort.

Bewundern kann man auf dem Pilgerweg auch einen Bildstock, den litauische Christen im Jahr 1998 dem damaligen Erzbischof von Köln Kardinal Joachim Meisner geschenkt hatten. Bildstöcke wie diesen findet man in Litauen an vielen Wegesrändern. Meisner, der seine Kaplanszeit in der Ägiedienkirche in Heiligenstadt absolviert hatte, war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Papst Benedikt XVI. das Eichsfeld 2011 besucht hatte. Wenig später weihte Meisner hier diesen Bildstock ein. Interessant an diesen ganzen Rad- und Wanderwegen aber auch Straßen in der Region ist, dass viele zwischen März und September 2011 entstanden sind. Der Papstbesuch in Etzelsbach hatte die Straßenbaufirmen zu Höchstleistungen angestachelt.

Die Etzelsbachkapelle selbst könnte viele Geschichten erzählen. Sie wurde mehrfach zerstört, u.a. auch bei den Bauernaufständen im Jahr 1525. 100 Jahre später fand ein Bauer beim Pflügen ein sogenanntes Gnadenbild, die Figur einer Jungfrau Maria mit ihrem Kind. Die Christen glauben an die segensreiche Wirkung der Figur.

Pferdewallfahrten sind Tradition im Ort

Seit Jahrhunderten gibt es regelmäßig Wallfahrten an der Etzelsbachkapelle. Am bekanntesten ist die sogenannte Pferdewallfahrt, bei der immer am zweiten Sonntag nach Mariä Heimsuchung (2. Juli) Pferde für die anstehende schwere Erntearbeit gesegnet wurden. Auch heute noch ist die Wallfahrten ein bei Pferdefreunden ein sehr beliebtes Ereignis. Sie kommen mit alten Kutschen, als Cowboys und -girls. Dabei werden die festlich geschmückte Pferde dreimal um die Kapelle geführt und am Eingang mit Weihwasser gesegnet. 

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MDR (mab)

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