Nach Unwetter Schlammlawine - Geröll versperrt Straße - mehrere Verletzte

28. August 2022, 15:22 Uhr

Unwetter hat in Thüringer Orten zu Überschwemmungen geführt. Mehrere Verletzte gab es in der Region Schleiz, im Eichsfeld bildete sich eine Schlammlawine. Samstagabend musste bei Jena die B88 gesperrt werden.

Überall roter Schlamm: Aufgrund des starken Regens wurde ein Ort im Eichsfeld von einer Schlammlawine überschwemmt. Auch in Breitenworbis, in der Region Schleiz und bei Jena führte das Unwetter zu Feuerwehr-Einsätzen. In Nordhausen gibt es erhebliche Beeinträchtigungen.

100 Feuerwehrleute in Jützenbach im Eichsfeld

Bei dem Unwetter am Freitagabend bildete sich eine Schlammlawine in Jützenbach im Eichsfeld. Die Erde stammt von einem angrenzenden Acker, wie das Lagezentrum mitteilte. Der ausgedörrte Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen. Die Ortsdurchfahrt musste daraufhin gesperrt werden. Mehr als 100 Feuerwehrleute und freiwillige Helfer waren bis Mitternacht im Einsatz, um die Straße wieder befahrbar zu machen. Auch einige Keller waren mit Wasser vollgelaufen.

Überschwemmungen auch in Breitenworbis

Auch in Breitenworbis 20 Kilometer südlich kam es zu Überschwemmungen wegen Starkregen. Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht aufnehmen, der Bach Rhin trat über die Ufer.

Verstopfte Wasserdurchlässe ließen das Wasser nicht ablaufen. Die Feuerwehr war bis in die Nacht mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Sieben Verletzte bei Unfällen in der Region Schleiz

Die Schleizer Feuerwehr war am Freitag zu neun Einsätzen ausgerückt. Bei den Unfällen gab es sieben Verletzte und drei Autos erlitten einen Totalschaden, heißt es bei der "Ostthüringer Zeitung".

So überschlug sich auf der A9 ein Auto und fuhr gegen einen Baum. Zwei Verletzte mussten versorgt werden. An derselben Stelle gab es später einen weiteren Unfall mit einem Verletzten. Ebenfalls in Richtung Nürnberg ereignete sich ein Unfall mit einem weiteren Verletzten. Auf der B2 bei Schleiz kam schließlich ein Autos ins Schleudern. Hier verletzten sich drei Insassen leicht.

Bundesstraße im Kreis Sonneberg überflutet

Die durch Thüringen ziehende Gewitterfront mit Starkregen hat am Samstagmorgen auch die Bundesstraße 89 bei Mengersgereuth-Hämmern (Kreis Sonneberg) mit Schlamm geflutet. Die Straße wurde laut Polizei am Samstagmorgen auf 150 Metern mit Schlamm überzogen und musste gereinigt werden.

Größere Schäden habe es durch die starken Niederschläge nach der langen Trockenheit aber im Freistaat nicht gegeben, hieß es. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) wurde bei den kräftigen Regenfällen der 24-Stunden-Höchstwert mit 67,2 Litern pro Quadratmeter in Martinroda (Ilm-Kreis) im nördlichen Thüringer Wald gemessen.

Kräftige Gewittergüsse in Ostthüringen

Auch im östlichen Thüringen gab es kräftige Gewittergüsse. So wurden in Bucha bei Jena 51,6 Liter und in Harth-Pöllnitz (Kreis Greiz) 51,5 Liter registriert. Allerdings gab es unter anderem mit Gera, Mühlhausen und Alperstedt (Kreis Sömmerda) auch Regionen im Freistaat, die dem DWD zufolge keinen Regen abbekamen.

Erhebliche Beeinträchtigungen in Nordhausen

In Nordhausen ist am Sonnabend die B4 vorübergehend gesperrt worden. Nach Angaben der Polizei hatte der Regen die Kyffhäuserstraße, die parallel zum Fluss Zorge verläuft, teilweise unterspült und ließ sie absacken. Autos aus Richtung Uferstraße werden vorläufig über die Erfurter Straße, die Barbarossastraße und die Helmestraße umgeleitet. Es ist mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen.

B88 an neuem Tunnel bei Jena gesperrt

Am Sonnabend hatte das Wetter erneut Folgen: Enorme Wassermassen und Geröll hatten die B88 in Rothenstein bei Jena blockiert. Wie die Polizei mitteilte, mussten am Abend in der Nähe des neuen Straßentunnels zeitweise zwei Fahrspuren gesperrt werden. Die Feuerwehr räumte das Geröll beiseite. Der Verkehr wurde zeitweise über die Gegenfahrbahn umgeleitet.

Wetter beruhigt sich wieder über Thüringen

Nach den teilweise kräftigen Gewittern mit viel Regen beruhigt sich das Wetter in Thüringen zum Beginn der neuen Woche. Die nächsten Tage bleibe es trocken, es werde aber deutlich kühler, sagte Cathleen Hickmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Leipzig am Sonntag. Zwar gebe es Sonnenschein, doch das Thermometer steige höchstens auf 25 Grad. "Wir liegen am Rande eines Hochdruckgebietes, daher fließt etwas kühlere Luft zu uns."

MDR (nis/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 27. August 2022 | 09:00 Uhr

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