Weitere Kontrollen angekündigt Gelbe Tonnen im Kyffhäuserkreis nicht geleert: 140 Euro mehr für falsch entsorgten Müll
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11. Februar 2025, 18:41 Uhr
Im Kyffhäuserkreis sind in der vergangenen Woche Gelbe Tonnen nicht geleert worden, weil sie offenbar falsch befüllt waren. Das teilte das zuständige Abfallunternehmen mit. Demnach wurden die Behälter am Abholtag kontrolliert. Fanden Mitarbeiter Speisereste, Katzenstreu, Zigarettenkippen oder andere Dinge, die nicht hineingehörten, wurde die Gelbe Tonne nicht geleert.
Stattdessen gab es einen Aufkleber, mit dem die Bewohner zum Nachsortieren aufgefordert wurden. Nach einer Woche wurde dann erneut kontrolliert und geleert. Haushalte, bei denen dann noch immer nicht ordnungsgemäß befüllt war, mussten einen Aufpreis von 140 Euro zahlen.
Falsche Entsorgung macht Recycling unmöglich
Ende Oktober hatte das Landratsamt die Kontrollen angekündigt. Zuvor war bei Experten eine Analyse beauftragt worden. Demnach wurden im vergangenen Jahr im Kyffhäuserkreis 60 Kilogramm Müll pro Einwohner über die Gelbe Tonne entsorgt. Bundesweit fallen im Schnitt aber nur 30 Kilogramm Leichtverpackungen pro Person an. Also landeten oft Abfälle in der Gelben Tonne, die nicht hineingehören. Das machte ein Recycling unmöglich.
Die Kontrollen sollen in den nächsten Wochen weitergehen. Waren es bisher nur Mieter von Plattenbauten betroffen, wird künftig auch bei Bewohnern von Ein- und Zweifamilienhäusern in die Tonne geschaut. Davon verspricht sich der Entsorger eine dauerhaft richtige Mülltrennung.
MDR (vcl/luk/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 11. Februar 2025 | 17:30 Uhr
Der Pegauer vor 4 Wochen
Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, diese Länder gehören zu gehören zur EU, da läuft es halbwegs mit dem Recycling. Auch Griechenland gehört zur EU. Aber was ich letzten Sommer auf der Urlauber- und Touristeninsel Korfu an Plastikflaschen an den Straßenrändern gesehen habe, geht auf keine Kuhhaut bzw. passt auf keine Müllkippe. Da ist noch Luft nach oben. Kann man die Griechenland nicht auch dazu verdonnern, ebenfalls ein Pfandsystem wie bei uns einzuführen? Da werden Unmengen Flaschen an Trinkwasser in Plastikflaschen verkauft und die landen meist in der Landschaft - trotz Sammelbehälter. Und noch besser sieht’s in den Ländern der Bunten und Vielfältigen weiter südlich aus, da wendet man sich ab mit Grausen.
Niemand vor 4 Wochen
Ich denke Mülltrennung ist sehr wichtig und es sollte sehr wohl darum gehen! Nichtsdestotrotz, stimme ich voll und ganz zu, dass Müllvermeidung noch wichtiger ist. Ich würde mir z.B. wünschen, dass das Mehrwegsystem stärker gefördert wird, so dass es immer die günstigere Variante ist, sein Produkt in Mehrwegverpackungen (z.B. Glas-Mehrwegflaschen) im Vergleich zu Einwegverpackungen zu verkaufen. Derzeit ist es leider so, dass Getränke in Einwegflaschen oft deutlich günstiger sind als Getränke in Mehrwegverpackungen. Im Getränkemarkt ist mir sogar aufgefallen, dass manche Hersteller ihre PET-Einwegflaschen im Getränkekasten verkauft werden. So wird dann schwer erkennbar, was Mehrweg ist und was nicht.
Ludwig58 vor 4 Wochen
Die Diskussion hier geht meines Erachtens in die falsche Richtung: es sollte nicht darum gehen, Müll richtig zu trennen, sondern die Aufgabe müsste heißen, Müll zu vermeiden.
Beispiel Getränke: ich verwende in der Regel solche Getränke, die in Glas abgefüllt in einem Kasten verkauft werden. Das gilt für Mineralwasser, Saft, Limonade und auch Bier. Alles wird in den Anlagen der Hersteller gereinigt und mehrfach wiederverwendet.
Damit spare ich mir die Überlegung, was mache ich mit der Getränkedose, mit der PET-Flasche usw.
Schöne wäre es, wenn Hersteller und Handel viele weitere Produkte umweltfreundlicher anbieten würden, als dies heute der Fall ist.
Noch ein Wort zum Vergleich mit unseren Nachbarländern: das System in Deutschland ist nicht schlecht, da müssen wir nicht schimpfen oder jammern.
Aber etliche Dinge, die im gelben Sack landen, müsste es meines Erachtens nicht so geben, wie sie der Handel anbietet.