Tourismus Vorbild Pisa: Bad Frankenhausens schiefer Turm soll begehbar werden
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21. September 2023, 21:07 Uhr
Der schiefe Turm ist zum Wahrzeichen von Bad Frankenhausen im Kyffhäuserkreis geworden. Bis 2025 soll das Bauwerk für Touristen begehbar gemacht werden - wie das berühmte Vorbild in Pisa in Italien.
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Am schiefen Turm von Bad Frankenhausen haben die Bauarbeiten begonnen. Geplant ist, den Turm bis 2025 für Besucher begehbar zu machen. Außerdem soll das frühere Kirchenschiff zu einem Besucherzentrum umgebaut werden.
Im Umfeld des Turms sollen zudem eine Parkanlage und ein Parkplatz entstehen. Für die Bauarbeiten sind rund 10,7 Millionen Euro eingeplant. Die Stadt Bad Frankenhausen muss davon 2,6 Millionen Euro selbst tragen. Der Rest kommt als Fördermittel vom Land.
Ratschläge aus Pisa
Bad Frankenhausens Tourismus-Chefin Katja Rudoph sagte MDR THÜRINGEN, Vorbild sei der schiefe Turm von Pisa. Im vergangenen Jahr habe eine Delegation der Stadt das berühmte Bauwerk in Italien besucht und sich über das dortige Tourismus-Konzept informiert. Nach Angaben von Rudolph sollen künftig tausende Besucher pro Jahr den schiefen Turm von Bad Frankenhausen besuchen.
Um für den Besucheransturm gerüstet zu sein, sollen in der Stadt unterhalb des Kyffhäusers zwei neue Hotels mit 375 Betten entstehen. Auch mit Blick auf den 500. Jahrestag der Bauernschlacht 2025 werde die Stadt die zusätzlichen Hotelkapazitäten dringend benötigen, so Rudolph.
Alles im Lot beim schiefen Turm
Die Pläne sehen vor, im ehemaligen Kirchenschiff unter anderem eine Ausstellung über den schiefen Turm zu installieren. Auch ein Veranstaltungssaal, Toiletten und Garderobe sind vorgesehen. Im 56 Meter hohen Turm selbst soll eine Treppe eingebaut werden. Knapp unter dem Glockenstuhl soll außen eine Plattform für maximal vier Personen entstehen.
Die Gefahr, dass der Turm umfällt, ist nach Angaben der Stadt gebannt. Der Turm, der sich 4,8 Meter aus dem Lot neigt, wurde in den vergangenen Jahren unter anderem mit massiven Stahlpfeilern gesichert. Der für die Statik zuständige Josef Trabert sagte MDR THÜRINGEN, der Untergrund am Kirchturm sei zwar weiter in Bewegung durch so genannte Auslaugungen von Gips und Salz. Die Stahlrohre und deren Fundament könnten aber nachjustiert werden.
Nach Angaben von Andreas Räuber, stellvertretender Bürgermeister von Bad Frankenhausen, ist das Ziel, die Bauarbeiten für die touristische Erschließung bis Anfang 2025 abzuschließen. Der Schiefe Turm in Bad Frankenhausen ist einen guten Meter mehr aus dem Lot als der berühmte Schiefe Turm von Pisa.
MDR (wh/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 21. September 2023 | 18:00 Uhr
Gerd Mueller am 23.09.2023
wow mit Ohr beim Bürger treffen Verantwortliche richtige Entscheidung, den Schiefn von Pisa kennt die Welt - den von heimischen hoffentlich auch bald
in Heimat investieren bringt blaue Wählerstimmen
unverbesserlicher Realist am 22.09.2023
Keine Konkurrenz für Pisa. Mit dem Geld hätte man sinnvollere Projekte finanzieren können.
Die Besucher kommen sicher nicht in erster Linie wegen eines schiefen Kirschturms in den Ort.
Moewe1 am 22.09.2023
Ganz ehrlich, ich verstehe das nicht mehr. Sinnlose Verschwendung öffentlicher Gelder.