Kreis Nordhausen Thüringer Umweltverband klagt gegen Gipsabbau im Südharz
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14. Januar 2025, 18:44 Uhr
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Thüringen klagt gegen einen Gipsabbau im Südharz. Wie der Umweltverband am Dienstag mitteilte, wurde die Klage am Montag beim Thüringer Verwaltungsgericht in Weimar eingereicht.
Abbaufläche soll erweitert werden
Konkret richte die Klage sich gegen einen neuen Betriebsplan für den Gipstagebau am Himmelsberg in der Nähe von Nordhausen. Wie der BUND mitteilte, war die Fläche im vorhergehenden Betriebsplan aus Gründen des Naturschutzes noch ausgespart worden. In dem Betriebsplan wird unter anderem festgelegt, wie der Gips gesucht und gewonnen werden soll.
Nun solle genau dort Gips abgebaut werden. Tobias Strietzel vom BUND-Kreisverband Nordhausen bezeichnete das Vorgehen als "Scheibchentaktik". Der Südharz ist weltweit das einzige Gipskarst-Gebiet, das reich bewaldet ist. Zudem gehört die Karstlandschaft Südharz zu einer von 17 Biosphärenreservaten in Deutschland, zu denen unter anderem auch das Wattenmeer und der Thüringer Wald zählen.
MDR (luk/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 14. Januar 2025 | 19:00 Uhr
Gurg vor 3 Wochen
Gipsabbai zerstört unwiederbringlich einmalige Natur.
Windkraftanlagen werden an eher weniger empfindlichen Standorten gebaut und können wieder abgebaut werden.
Monazit vor 3 Wochen
Tja ... schwierige Sache: Bergbau ist immer mit Eingriffen in die Natur verbunden. Deswegen haben wir ja ein Bergrecht, was aber recht eindeutig regelt, welche Ausschlusskriterien es gibt. Das bedeutet, wenn keines dieser Ausschlusskriterien (z.B.: den Schutzstatus eines Gebiets) zutrifft, muss ein Vorhaben genehmigt werden.
Entweder also (wahrscheinlich) Knauf hat gute Vorarbeit geleistet und der BUND kann nur verzögern, oder es wurde wirklich im Vorfeld geschlampt. Das zu beurteilen ist mit den Informationen im Artikel einfach nicht möglich.
Zum Gipsabbau generell: Irgendwo muss es ja dummerweise herkommen. Durch den Rückgang der (Braun-)kohleverstromung wird in den nächsten Jahrzehnten auch ein beachtlicher Teil der REA-Gipses wegfallen.
_martin_ vor 3 Wochen
Bei der Beurteilung, ob ein Vorhaben naturverträglich ist oder nicht geht es eben nicht nur darum WAS gebaut wird, sondern WO und mit WELCHEN Auswirkungen.