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Der Stadtrat Nordhausen sieht für die Harzer Schmalspurbahn in 2025 keine Perspektive - der Kreistag dagegen schon. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Trotz MillionendefizitsNordhausen: Kreistag stimmt Wirtschaftsplan für Harzer Schmalspurbahn zu

11. Dezember 2024, 09:06 Uhr

Der Kreistag von Nordhausen hat am Dienstagabend dem Wirtschaftsplan der Harzer Schmalspurbahn für 2025 zugestimmt. Der Stadtrat dagegen hatte im Vorfeld wegen eines Millionen-Defizits und fehlender Perspektive die Zustimmung verweigert. Der Bahnbetreiber beschwichtigt.

Der Kreistag Nordhausen hat dem umstrittenen Wirtschaftsplan der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) zugestimmt. Nach kritischer Debatte am Dienstagabend votierten 26 der insgesamt 46 Kreistagsmitglieder für das Papier. Der Kreistag stimmte auch einer Sonderzahlung von 150.000 Euro zu, um den laufenden Betrieb der HSB nicht zu gefährden.

Gegen den Wirtschaftsplan sprach sich mehrheitlich die Fraktion Bürgerliste Südharz um den Nordhäuser Oberbürgermeister Kai Buchmann (pl) aus. Zuvor hatte der Nordhäuser Stadtrat bereits beschlossen, gegen den Wirtschaftsplan zu stimmen.

Immer ein besonderes Fotomotiv, auch im Winter: die Harzer Schmalspurbahn. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

HSB: Nordhäuser Ablehnung hat keine Folgen für Bahnbetrieb

Hintergrund ist ein Millionendefizit bei bei der Harzer Schmalspurbahn. Bis Ende nächsten Jahres wird mit einem Defizit von 8,7 Millionen Euro gerechnet. HSB-Sprecher Dirk Bahnsen hatte im Vorfeld MDR THÜRINGEN gesagt, dass ein Ablehnen des Wirtschaftsplans keine Folgen für den Bahnbetrieb im kommenden Jahr habe. Dieser sei abgesichert, weil alle Gesellschafter Sonderzahlungen leisteten. Er rechne damit, dass eine Mehrheit der Gesellschafter in der kommenden Woche dem Wirtschaftsplan zustimme.

Nordhausen ohne finanziellen Spielraum

Die Ablehnung des Wirtschaftsplanes durch den Nordhäuser Stadtrat begründete OB Kai Buchmann damit, dass der Plan der Harzer Schmalspurbahn keine Perspektive nach dem kommenden Jahr beinhalte. Er sehe derzeit keinen Spielraum für freiwillige Sonderzahlungen der Stadt Nordhausen. Laut Buchmann muss die Stadtverwaltung wegen einer mangelnden Rechtsgrundlage, dem fehlenden Perspektivplan und dem zu erwartenden negativen Jahresergebnis die Zustimmung versagen.

Der Landkreis Nordhausen ist der zweitgrößte Gesellschafter des Verkehrsunternehmens mit einem Anteil von 20 Prozent. Der Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt hält mehr als 40 Prozent. Die anderen Gesellschafter sind die Städte Nordhausen, Wernigerode, Harzgerode, Quedlinburg, Oberharz am Brocken, die Gemeinde Harztor und die Braunlage Tourismus GmbH.

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MDR (aku/cfr)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 10. Dezember 2024 | 15:30 Uhr

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