Landgericht Sturmgewehr in Tischkicker versteckt: Bewährung für Nordhäuser nach Waffenfund
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Das Gericht hat einen Mann aus Nordhausen wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verurteilt. Er soll Zugriff auf ein vermutlich gestohlenes Sturmgewehr gehabt haben, das in einem Tischkicker versteckt lag.

Das Landgericht Mühlhausen hat einen Mann aus Nordhausen wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Der 46-Jährige muss 2.500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. In dem Berufungsprozess hatte er erstmals zugegeben, dass er von einem Sturmgewehr G36 wusste, das in einem Tischkicker versteckt war.
Sturmgewehr bei Hausdurchsuchung entdeckt
Das Gewehr war vor vier Jahren bei einer Hausdurchsuchung in Dingelstädt im Eichsfeld zufällig entdeckt worden. Eine DNA-Spur am Gewehr verriet den Angeklagten. Der Tischkicker stand damals in einem ehemaligen Fabrikgebäude, in dem sich der Angeklagte mit seinem Fitnessstudio eingemietet hatte.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte jederzeit auf das Gewehr Zugriff hatte. Das Gewehr war wahrscheinlich 2009 auf einem Truppenübungsplatz gestohlen worden.
Strafe: Ein Jahr und acht Monate auf Bewährung
Neben des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ging es für den Nordhäuser im Prozess auch um zweimaliges Fahren ohne Führerschein. Das Gericht verhängte daher eine Gesamtstrafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung. Das Urteil ist rechtskräftig.
In erster Instanz war der Mann vom Amtsgericht Mühlhausen wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz freigesprochen worden. Wegen der illegalen Autofahrten sollte er laut einem weiteren Urteil des Amtsgerichtes Heiligenstadt in Haft. Sein Geständnis sicherte ihm eine Gesamtstrafe mit Bewährungschance.
MDR (goe/fno)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 29. April 2022 | 11:30 Uhr