Halde Menteroda Laugen-Einleitung in die Wipper: Neue Leitung noch im Testbetrieb
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07. September 2022, 11:21 Uhr
Vor einem Jahr wurde die Laugenleitung der Halde Menteroda im Unstrut-Hainich-Kreis fertiggestellt. Doch noch fließt kein salzhaltiges Abwasser hindurch: Die Leitung zur Wipper läuft noch im Testbetrieb, die Lauge landet stattdessen in einem Bergwerk. Doch das ist bald voll. Umweltschützer fürchten derweil um die Wasserqualität.
Die Laugenleitung von der Halde Menteroda ist noch in der Testphase. Das Einleiten von Haldenabwasser in die Wipper beginnt erst 2023, wie Nils Fröhlich vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz MDR THÜRINGEN sagte. So lange werde das Abwasser der Halde Menteroda noch in ein stillgelegtes Bergwerk eingeleitet. Dessen Schächte seien dann aber voll, so Fröhlich.
Test mit Süß- und Salzwasser
Die Laugenleitung von Menteroda im Unstrut-Hainich-Kreis nach Wipperdorf im Landkreis Nordhausen ist 14 Kilometer lang. Sie kostete rund 13 Millionen Euro und wurde vor einem Jahr fertiggestellt. Seitdem wird die Leitung nach Angaben Fröhlichs zunächst mit Süßwasser, danach mit Salzwasser getestet. Bei Wipperdorf soll das salzige Abwasser unter Einhaltung der Grenzwerte in die Wipper geleitet werden. Dazu fließt es zunächst in ein Laugenstapelbecken, das als Puffer dient. Bei der Wipper sind 1,5 Gramm Salz pro Liter erlaubt. Auf der Halde Menteroda lagern die Reste des Kaliwerks Volkenroda.
Umweltschützer kritisieren Verschmutzung von Flüssen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kritisiert die Verschmutzung von Flüssen mit Abwässern aus dem Kali-Bergbau. Es sei eine Einleitung unter Einhalt der Grenzwerte, aber eine Verbesserung des Gewässer-Ökosystems sei so nicht zu erreichen, sagte Landesgeschäftsführer Sebastian König. "Wir sind weit davon entfernt, vor allem was die Strukturgüte, die Durchlässigkeit und diese ganzen Themen angeht, bis 2027 unsere Thüringer Flüsse in einem guten, ökologischen wie chemischen Zustand zu haben", so der BUND-Landesgeschäftsführer.
Wir sind weit davon entfernt [...], bis 2027 unsere Thüringer Flüsse in einem guten, ökologischen wie chemischen Zustand zu haben.
MDR (mab)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 07. September 2022 | 08:30 Uhr
Thorsten Pfeiffer am 07.09.2022
Wo ist denn Frau Siegesmund als Vertreterin der Grünen und in Ihrer Funktion als Ministerin in der Sache tätig? Oder gehört diese Aufgabe nicht in Ihr Ressort? Der ganze Fluß Werra und die Weser sind betroffen. Bei K+S kann man sich nur die Ellenbogen abstoßen. Da machen die Bürgermeister wie in Gerstungen lieber selber Deals mit dem Dax Unternehmen. Immer schön entlang des Flußlaufes. Andere Verfahren werden als zu teuer abqualifiziert. Für jeden Kram gibt es in der Landeshaupstadt Umweltauflagen, hier wird eingeleitet, siehe Oder Beispiel.