Mehrer Holzpfähle mit Schildern in einem Wald
Die letzte Ruhe im Wald finden - auch in Mühlhausen wird dies angeboten. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Naturgräber Bestattung unter Bäumen: Vierter Thüringer Ruhewald in Mühlhausen eröffnet

04. Mai 2023, 19:42 Uhr

Acht Hektar groß, mit guter Verkehrsanbinung und unter alten Bäumen: Der mittlerweile vierte Ruhewald in Thüringen ist in Mühlhausen eingerichtet worden. Derzeit sind 142 Bäume mit acht Grabfeldern vorbereitet. Die ersten sieben Urnen sind schon im Waldboden versenkt.

Seit Dezember standen die Telefone in der Mühlhäuser Friedhofsverwaltung nicht mehr still. "Die Nachfrage nach einem Grabfeld unter Bäumen war und ist riesig", sagt Friedhofsverwalterin Kathrin Ritter.

Die ersten zehn Urnen sind bereits beigesetzt worden; mit sterblichen Überresten von Menschen aus dem Unstrut-Hainich-Kreis und aus Görlitz in Sachsen. Insgesamt 19 Beisetzungen für den Waldfriedhof sind bisher angemeldet, weitere 30 Bestattungsplätze wurden schon erworben. Auf dem acht Hektar großen Gelände sind derzeit 142 Bäume vorbereitet, unter denen jeweils acht Urnen Platz haben.

Namensplaketten im Ruhewald

Jedes Grabfeld hat eine Holzstele mit einer Nummer. Ob eine Namensplakette angebracht wird oder nur die Angehörigen wissen, an welchem Baum der Verstorbene beigesetzt ist, wird beim Buchen der Grabstätte festgelegt.

Am Eingang zum Waldfriedhof gibt es Hinweisschilder, 100 Meter weiter einen Andachtsplatz. Die Asche Verstorbener wird in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt. Grabsteine und Blumenschmuck gibt es nicht.

Zwei Frauen stehen vor einem Grab in einem Wald
Der neue Ruhewald in Mühlhausen. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Grabpflege entfällt auf dem Waldfriedhof

Der Ruhewald an der so genannten Holzecke ist bewusst ausgewählt worden - wegen der guten Straßenanbindung und wegen seiner Lage. Das ganze Areal ist von einem Wanderweg umgeben - mit Blick auf Mühlhausen.

"Vor allem naturverbundene Menschen wollen hier ihre letzte Ruhe finden", sagt Stadtförster Jörg Willner. Bestatter Karl-Alfred Jakobi denkt, dass auch Menschen vom Dorf sich hier bestatten lassen wollen, oder Personen, die keine Angehörigen haben. Denn die Grabpflege entfalle komplett. Die Urne verschwindet im Waldboden.

Außerdem sei so ein Waldfriedhof nie verschlossen, man könne hier hingehen, wann man will", sagt Jakobi. In Thüringen gibt es bereits Ruhewälder in Wallbach bei Meiningen, in Bad Berka und im Rudolstädter Hain.

MDR (cg/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 04. Mai 2023 | 16:00 Uhr

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