Weiberfaschingsumzug
Der Körnersche Carnevalverein hatte im Sommer Fasching gefeiert. (Symbolbild) Bildrechte: imago images / lausitznews.de

Unstrut-Hainich-Kreis Fasching im Sommer gefeiert: Karnevalverein endgültig ausgeschlossen

31. Januar 2023, 16:50 Uhr

Weil der Körnersche Carnevalsverein im Sommer Fasching gefeiert hat, wurde er aus dem Thüringer Landesverband der Karnevalsvereine ausgeschlossen. Dies wurde nun vom Bundesverband bestätigt. Karneval soll trotzdem gefeiert werden.

Der Körnersche Carnevalverein (KCV) im Unstrut-Hainich-Kreis gehört seit Jahresbeginn nicht mehr zum Thüringer Verband für Karnevalsvereine. Wie KCV-Präsident Torsten Fischer MDR THÜRINGEN sagte, ist der Ausschluss wegen eines Sommerfaschings im vergangen Jahr nun endgültig. Am karnevalistischen Spaß ändere sich nichts, so Fischer. Sein Verein habe auch 2022 alles richtig gemacht.

Nach zwei mageren Jahren hätten die Leute viel Spaß gehabt und die Vereinsmitglieder begeistert mitgezogen. Auch ohne Verband soll 2023 in Körner wieder der Schlachtruf "Schlamm, Schlamm" erklingen. Los geht es laut Fischer am Sonntag (5. Februar) mit dem Kinderfasching.

Karnevalverein begeht Brauchtumsverstoß

Der KCV war im Vorjahr aus dem Landesverband zunächst vorläufig ausgeschlossen worden, weil er außerhalb der Saison Fasching gefeiert hatte. Laut Satzung des Thüringer Landesverbands für Karnevalsvereine ist Fasching im Sommer verboten. Fastnächtliche Bräuche dürfen nur zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch stattfinden.

Den Brauchtumsverstoß in Körner habe der Bundesverband inzwischen bestätigt, sagte Fischer. Der KCV habe das zum Jahresende schriftlich bekommen. Ohne Verband müssen Vereinsmitglieder laut Fischer nun auf Rabatte wie beispielsweise für Gema-Gebühren oder Versicherungen verzichten.

Die Karnevalsfeier im Sommer sei aber besonders für die Kinder wichtig gewesen, da sie wieder auf die Bühne kommen und dafür trainieren konnten. "Wenn wir nichts gemacht hätten, wäre der ganze Nachwuchs weggebrochen", sagte Fischer im Juli. Der Entschluss sei damals gefasst worden, als im Februar die üblichen Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten.

MDR (jn/cg)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 31. Januar 2023 | 12:30 Uhr

9 Kommentare

Lucky am 01.02.2023

Einige Kommentare offenbaren, dass sich die Verfasser mit dem Karneval nicht auskennen, sondern nur den Spaß sehen. Es geht weder um Bürokraten noch um Prinzipienreiter. Das Vereinsrecht im allgemeinen und die Rahmenbedingungen des Karnevals setzen den organisierten Vereinen bestimmte Grenzen, vor allem steuerrechtlich. Wer diese Grenzen wissentlich und gewollt überschreitet, der verliert die Gemeinnützigkeit und die damit verbundenen finanziellen Vorteile (Steuern, Gema etc). Im Klartext, das kostet dann Geld - bitter für die Mitglieder, aber auch für das Publikum, das dann höhere Eintrittspreise akzeptieren muss. Die angeschlossenen Vereine im LTK oder im BDK wissen das und halten sich im eigenen Interesse daran. Der Sommerspaß in Körner hätte doch - wie von vielen Vereinen gemacht - als Sommerparty organisiert werden können - ohne die klassischen "Markenzeichen " des Karnevals wie Orden, Ornat und Kappe. Etwa als Kostümfest. Das wollte Körner nicht!

Alina Adrena am 01.02.2023

Brauchtumsverstoß? Oha. Dabei sind doch die, die aufs Brauchtum verweisen, immer rechts? Hier sollte dringend die Gesinnung des Dachverbands überprüft werden (Iroff).

Harka2 am 31.01.2023

Der Witz ist doch eher, das Fasching in Thüringen bestenfalls in Wasungen eine längere Tradition hat. Im Rest des Landes haben die Faschingsverbände eher das Problem, dass ihnen die Mitglieder weglaufen. Solche engstirnigen und verkrusteten Entscheidungen der angeblichen Wächter über die Traditionen schaffen selbige ab. Vielleicht sollten die mal bei der katholischen Kirche in Rom nachfragen, wie man sich selber abschafft.

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