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KircheFrüherer evangelischer Landesbischof Leich gestorben

17. Dezember 2022, 12:32 Uhr

Der frühere thüringische Landesbischof Werner Leich ist am Samstag im Alter von 95 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Leich war von 1978 bis 1992 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen.

von MDR THÜRINGEN

Der frühere thüringische Landesbischof Werner Leich ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 95 Jahren nach kurzer Krankheit in einem Gothaer Krankenhaus, wie die Familie mitteilte.

Der in Mühlhausen geborene Leich war von 1978 bis 1992 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und zwischen 1986 und 1990 zudem Vorsitzender des Evangelischen Kirchenbundes der DDR.

Leich distanzierte sich von DDR-Regierung

Leich galt er als starker Befürworter der Ökumene. Kritisch hatte sich Leich - damals bereits im Ruhestand - zur Fusion der Thüringer Kirche mit der Kirchenprovinz Sachsen 2009 zur Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) geäußert.

1978 wurde er – gegen den Willen und die Pläne der SED – Thüringer Landesbischof. Es war ein herausforderndes Amt: 1983 eröffnete er mit Honecker die restaurierte Wartburg. Ab 1986 war Leich der oberste Vertreter der Evangelischen Kirche in der DDR. Im Frühjahr 1989 verabschiedete sich der konservative Kirchenmann von der Formel "Kirche im Sozialismus" und stand für einen distanzierten Kurs zur DDR-Regierung.

Kramer: Trauer um Tod von Leich

Friedrich Kramer, Landesbischof der EKM, sagte am Samstag zum Tod Leichs: "Er hat in allen, auch den schwierigsten Situationen stets darauf bestanden, eigene Positionen mit dem abzugleichen, was die Bibel uns aufträgt. Das hat auch ihn selbst als leitenden Bischof in der DDR mutig in Gespräche mit dem Staat gehen lassen."

Leich war im Dritten Reich Schüler an der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt, Wehrmachtssoldat und nach dem Krieg Bergarbeiter. Leich studierte Theologie in Westdeutschland und wurde Pfarrer in der DDR. Sein Markenzeichen: Das Collarhemd, der Priesterkragen, den er stets trug.

Der Altbischof war verheiratet und hinterlässt einen Sohn und eine Tochter. Zum Schluss lebte er in einem Diakonischen Zentrum in Tambach-Dietharz im Landkreis Gotha.

MDR (jw)/dpa

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Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Dezember 2022 | 12:00 Uhr

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