Unstrut-Hainich-Kreis Gegen Schließung des Gymnasiums: 700 Menschen protestieren in Schlotheim

In Schlotheim im Unstrut-Hainich-Kreis sind Hunderte Menschen für den Erhalt des Seiler-Gymnasiums auf die Straße gegangen. Aus Kostengründen soll die Schule 2025 geschlossen werden.

Schüler protestieren gegen Schul-Schließung in Schlotheim
Das Seiler-Gymnasium in Schlotheim soll erhalten bleiben. Dafür demonstrieren Schüler, Lehrer und Eltern. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

In Schlotheim im Unstrut-Hainich-Kreis haben am Freitag 700 Menschen gegen das drohende Aus des Seiler-Gymnasiums protestiert.

Mit Plakaten und Reden machten die Teilnehmer deutlich, dass die - mit 250 Schülern sehr kleine - Schule im ländlichen Raum erhalten werden muss. Im Vorfeld waren Tausende Unterschriften gesammelt worden. Auch das Förderschulzentrum Bad Langensalza soll zum Schuljahresende 2023 geschlossen werden.

Vize kritisiert "Alleingang des Landrates"

Der stellvertretende Landrat Klaus Zunke-Anhalt (CDU) sprach von einem "Alleingang des Landrates". Über eine Schulschließung könne nur der Kreistag entscheiden, und der sei nicht gefragt worden. Landrat Harald Zanker (SPD) hatte vor einer Woche in Elternbriefen darüber informiert, dass das Gymnasium 2025 geschlossen werde.

Schüler protestieren gegen Schul-Schließung in Schlotheim
Geht es nach den Plänen des Landrats, soll das Seiler-Gymnasium in Schlotheim 2025 aus Kostengründen geschlossen werden. Das wollen Schüler und Lehrer verhindern. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Elternsprecherin schlägt Schulcampus vor

Schulelternsprecherin Sandy Tick kündigte weitere Aktionen an. Parallel dazu werde versucht, gemeinsam mit der Grund- und Regelschule das Konzept eines Schulcampus umzusetzen. Ziel sei es, trotz weniger Schüler den Standort Schlotheim zu erhalten, sagte sie weiter. Bürgermeister Hans-Joachim Roth (CDU) sprach von einem Stück Lebensqualität, das erhalten werden müsse. Pendeln könnten die Kinder später noch genug.

Die Schule soll aus Kostengründen geschlossen werden. Es fehlen insgesamt 70 Schüler, um durchgängig auf 40 Schüler pro Klassenstufe zu kommen.

MDR (cgo/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 27. Januar 2023 | 15:30 Uhr

1 Kommentar

djehuti vor 7 Wochen

Dem Landrat sei zum Nachdenken ans Herz gelegt: Förderschulen haben kleinere Klassen, was eine individuellere Betreuung und Unterstützung für jeden Schüler ermöglicht. Förderschulen haben ein höheres Verhältnis von Personal zu Schülern, was einen spezialisierteren Unterricht und Unterstützung ermöglicht. Dies kann die Anwesenheit von Sonderpädagogen, Logopäden und anderen Fachleuten umfassen. Förderschulen schaffen ein positives und sicheres Lernumfeld für Schüler mit besonderen Bedürfnissen. Sonderschulen können Schülern mit besonderen Bedürfnissen Möglichkeiten bieten, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu treten und zu lernen, wie man in einer Gruppe interagiert. Förderschulen können eine Kontinuität der Bildung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen bieten, die in regulären Schulen schwer zu erreichen ist, da die Kinder mit Gleichaltrigen zusammen lernen, die ähnliche Fähigkeiten und Bedürfnisse haben.

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