Demonstranten stehen vor einer Bühne.
Auf einer Kundgebung, bei der die Pressefreiheit betont wurde, bedrohte ein Geraer Rechtsextremist einen Reporter. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Kundgebungen Demos in Gera: Polizei ermittelt wegen mehrerer Straftaten

28. Juli 2024, 11:06 Uhr

Mehrere Rechtsextremisten haben am Samstag in Gera vor gut 300 Menschen gesprochen. In der Nähe demonstrierten Dutzende Menschen für eine weltoffene Gesellschaft. Die Polizei sicherte die Versammlungen.

Bei Kundgebungen am Samstag in Gera hat die Polizei neun Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit registriert. Laut Landespolizeiinspektion Gera wurde ein Journalist bedroht. Mehrfach wurde gegen das Versammlungsgesetz verstoßen und Widerstand gegenüber Polizisten geleistet.

Bei der Ordnungswidrigkeit handelt es sich den Angaben zufolge um einen Verstoß gegen das Vereinsgesetz im Zusammenhang mit dem Verbot des rechtsextremen "Compact-Magazins".

Zudem wurden bereits im Vorfeld der Versammlungen Ermittlungen eingeleitet wegen einer Körperverletzung und wegen einer Sachbeschädigung durch Graffiti. Beide Straftaten stehen laut Polizei "im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Versammlungsgeschehen". Die Täter sind der Polizei bekannt.

Mehrere Demos am Samstag in Gera

In Gera waren für Samstag zwei größere Versammlungen angemeldet, die polizeilich gesichert wurden. Auf dem Hofwiesenparkplatz demonstrierten der Polizei zufolge bis zu 320 Menschen unter dem Motto "Wir für Frieden und Freiheit".

Auf der Bühne sprachen unter anderem ein Rechtsextremist aus Österreich sowie der Geraer Rechtsextremist Christian Klar, der die Versammlung angemeldet hatte. Laut Informationen von MDR THÜRINGEN soll Klar derjenige sein, der einen Pressevertreter beleidigte und ihm Gewalt androhte.

Tumulte wegen verbotener Imbissbuden

Die Ordnungsbehörde Gera hatte vor Ort Imbissstände verboten, weil die Veranstaltung als politische Versammlung angemeldet worden war. Ansonsten würde der Anschein erweckt, dass es sich um einen Ersatz für ein in Halle verbotenen "Compact"-Sommerfests handle, hieß es. Wegen des Imbiss-Verbots kam es zu kurzen Tumulten.

Weiterhin demonstrierten am Kultur- und Kongresszentrum laut Polizei etwa 450 Personen unter dem Motto "Gegen Faschismus, Weltkriegsgefahr und globale Umweltkatastrophen" .

Eine Spontanversammlung wurde den Angaben zufolge am Samstagnachmittag am Schwimmbad im Hofwiesenpark angemeldet. Bis zu 75 Menschen trafen sich dort unter dem Motto "Gera ist bunt, offen und vielseitig".

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MDR (KaBe/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 27. Juli 2024 | 19:00 Uhr

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