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In Gera demonstrierten am Abend laut Polizei rund 10.000 Menschen gegen die Politik der Bundesregierung. Bildrechte: MDR/Kathleen Bernhardt

ProtestRund 36.000 Menschen bei Demonstrationen in Thüringen

04. Oktober 2022, 07:11 Uhr

Die Proteste in Thüringen gegen die aktuelle politische Lage haben noch einmal deutlich Zulauf erhalten. So sind am Montagabend in Gera nach einem AfD-Aufruf laut Polizei 10.000 Menschen auf die Straße gegangen, in Altenburg waren es 3.800 Demonstranten. Insgesamt haben landesweit 36.000 Menschen an 39 Orten gegen die Politik der Bundesregierung, Inflation oder die Russland-Sanktionen protestiert.

von MDR THÜRINGEN

An 39 Orten haben am Montagabend in Thüringen insgesamt geschätzt 36.000 Menschen gegen die aktuelle politische Lage demonstriert. Die meisten Demonstranten gab es am Tag der Deutschen Einheit in Gera. Nach Angaben der Polizei gingen dort rund 10.000 Menschen auf die Straße. Für das sogenannte "Fest der Freiheit" war zuvor ein bundesweiter Aufruf über die sozialen Medien verbreitet worden.

Protest gegen Bundesregierung in Gera

Am Abend zog dabei ein Protestmarsch durch die Stadt. Die Teilnehmer protestierten lautstark mit Trillerpfeifen und Trommeln gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung, die Inflation und den Krieg in der Ukraine. Auch das Ende der Sanktionen gegen Russland und der Rücktritt der Regierung gehörten zu den Forderungen. Dabei wurden Fotos von deutschen Politikern in Häftlingskleidung getragen und Russlandfahnen geschwenkt. An dem Marsch durch die Stadt Gera nahm Thüringens AfD-Chef Björn Höcke teil.

Laut Polizei kam es zu kleineren Zwischenfällen, wie einem Flaschenwurf. Verletzt wurde demnach aber niemand. Bei der Kundgebung wurde unter den Teilnehmern das Magazin Compact verteilt, welches der Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft hat. Die Kleinstpartei "Freien Sachsen" hatten neben der AfD einen Infostand aufgestellt.

Unter dem Motto "Den Rechten die Einheit vermiesen" hatten sich zudem etwa 370 Menschen in direkter Sichtweite auf dem Theaterplatz versammelt. Der Protest verlief nach Polizeiangaben störungsfrei.

Stadt Gera distanziert sich im Vorfeld

Die Stadt Gera hat sich im Vorfeld vom Aufruf zur Demonstration parallel zum Höhlerfest distanziert. Anlass waren Aufrufe in sozialen Medien, bei denen Wappen und Hoheitszeichen der Stadt verwendet wurden. Der parteilose Oberbürgermeister Julian Vonarb sagte, es werde der Eindruck erweckt, dass die Stadt dazu aufgerufen habe. Dies sei nicht der Fall.

Proteste in weiteren Städten

In Eisenach kamen 2.500 Menschen unter dem Motto "Wir sind eine Nation" zusammen, zu der ein CDU-Mitglied aufgerufen hatte. Die Landespartei hatte sich von diesem Aufruf distanziert. Etwa 3.800 Menschen demonstrierten am Montagabend unangemeldet in Altenburg. Hunderte gingen auch in Kahla und in Pößneck auf die Straßen. Nicht angemeldete Kundgebungen gab es zudem in Schmölln und Zeulenroda.

In Weimar und im Weimarer Land sowie im Saale-Holzland-Kreis waren es laut Polizeiangaben insgesamt mehr als 4.200 Demonstrierende. In Gotha versammelten sich zudem knapp 1.000 Menschen, in Sömmerda waren es etwa 600. Größere Ausschreitungen gab es laut Polizei nicht.

Mehr Zulauf auch in Südthüringen

Auch in Südthüringen bekommen die wöchentlichen Demonstrationen gegen die Politik der Bundesregierung mehr Zulauf. Nach Angaben der Polizei war der Protest am Montagabend in Sonneberg mit rund 2.400 Teilnehmern am größten. In der vergangenen Woche lag die Zahl der Demonstranten dort noch unter 2.000. Etwa 700 Menschen gingen in Suhl auf die Straßen. Hunderte demonstrierten zudem in Meiningen und in Hildburghausen. Viele Demonstranten forderten den Rücktritt der Bundesregierung.

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MDR (cfr,dst)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 03. Oktober 2022 | 20:00 Uhr

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