ArchäologieFast 20.000 Jahre alt: Letzte bisher nachgewiesene Höhlenhyäne stammt aus Gera
Vor rund 150 Jahren wurde im Geraer Stadtteil Pforten ein Teilstück eines Schädels einer Höhlenhyäne entdeckt. Forscher der Universitäten in Kopenhagen und Potsdam fanden heraus, dass das Fossil das jüngste dieser Art weltweit ist. Derzeit ist es in einer Sonderausstellung in Gera zu sehen.
Ein in Gera gefundenes Schädelfragment einer Höhlenhyäne hat sich als das bislang jüngste Fossil dieser Art weltweit entpuppt. Wie Wissenschaftler der Universitäten Kopenhagen (Dänemark) und Potsdam herausfanden, ist das Fossil zwischen 19.810 und 19.990 Jahre alt.
Vergleiche mit Altersangaben anderer Fossilien dieser Tierart ergaben, dass es sich bei dem Geraer Fundstück um das jüngste handelt. Es repräsentiert damit die letzte nachgewiesene Höhlenhyäne der Erde.
Höhlenhyänen vor rund 12.000 Jahren ausgestorben
Höhlenhyänen besiedelten während des Pleistozäns (vor ungefähr zwei Millionen Jahren bis etwa 10.000 vor Christus) mehr oder weniger große Gebiete in Europa und Asien. Innerhalb Europas waren die Tiere nach Norden hin bis nach Mitteldeutschland und bis auf die Britischen Inseln verbreitet.
Der Abschnitt des Endes der letzten Eiszeit bis vor rund 12.000 Jahren gilt als Zeitpunkt des Aussterbens der Höhlenhyänen. Die Raubtiere nutzten Höhlen als Unterschlupf, dort konnten sie ungestört ihre Beute zerlegen und die Jungen aufziehen.
Fossil wird derzeit in Sonderausstellung in Gera gezeigt
Eine solche Spaltenhöhle wurde 1874 im heutigen Geraer Stadtteil Pforten entdeckt und "Lindenthaler Hyänenhöhle" genannt. Sie war gefüllt mit zahlreichen Knochen und Zähnen der Höhlenhyäne und ihrer Beutetiere. Dort wurde auch das Teilstück des Schädels gefunden.
Das Fossil kann im Museum für Naturkunde Gera in einer aktuellen Sonderausstellung besichtigt werden.
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MDR (vle/jn)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 07. November 2024 | 16:30 Uhr
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