Nach Stellenausschreibung Personalmangel in Gera: Stadtplanungsamt wird umstrukturiert

08. Juni 2023, 03:11 Uhr

Das Stadtplanungsamt Gera wird unter anderem wegen Personalmangels umstrukturiert. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, übernimmt Baudezernent Michael Sonntag ab Juli vorübergehend die Leitung.

Der bisherige Chef, Thomas Prill, wechselt demnach auf eigenen Wunsch ins Tiefbau- und Verkehrsamt. Die Anforderungen an die Beschäftigten im Stadtplanungsamt seien seit 2021 deutlich gestiegen, hieß es. Damals sei eine Vielzahl an Themen und Projekten neu in der Abteilung verortet worden. Unter der derzeitigen Personalsituation litten Qualität und Geschwindigkeit.

Marktplatz und Rathaus von Gera
Laut Stadt Gera konnten nicht alle offenen Stellen im Stadtplanungsamt mit Fachpersonal besetzt werden. (Foto: Archiv) Bildrechte: imago/blickwinkel

Trotz Ausschreibungen konnten laut Stadt nicht alle offenen Stellen mit Fachpersonal besetzt werden. Das werde kurzfristig auch nicht zu ändern sein, da diese Verfahren Zeit bräuchten. Baudezernent Sonntag sagte, es sei daher wichtig, Prioritäten zu setzen. Vorteil der Zwischenlösung sei, dass er als Baudezernent intensiver in aktuelle Großprojekte wie die Entwicklung des Innenstadtkonzepts eingebunden sei.

Nach Angaben der Ostthüringer Zeitung verliert die Stadt bereits den Tierparkleiter und den Amtsleiter für Zentrale Steuerung, der auch für die Wirtschaftsförderung zuständig ist.

MDR (kw/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. Juni 2023 | 20:00 Uhr

7 Kommentare

Harka2 vor 45 Wochen

@Liberalismus
Ja, sie haben auch in den Punkten Recht. Man muss sich schon fragen, ob man seine Zukunft und die seiner Familie in Gegenden sucht, die von Extremisten oder Fanatikern beeinflusst werden. Diese Kreise punkten auch nicht gerade mit fachlichen Entscheidungen bzw. Zielen, was Gera ja auch leider beweist. Das in Gera die Wohnkosten niedrig sind lockt niemand, denn die Stadt und das Umfeld ist tot. Es ist traurig aber wahr, dass man in der Region nichts findet, was Geist und Kultur anspricht. Mal ehrlich, ich war vor wenigen Wochen unter der Woche in Gera im Bieblach-Zentrum. Ich wollte ins SpieleMaxx, aber der befindet sich gerade in Abwicklung (SpieleMaxx zieht sich gerade aus Thüringen zurück und in Gera gab es die letzte Filiale). Viele andere Geschäfte waren um 16:15 Uhr bereits geschlossen, so sie überhaupt noch öffnen. Das ist eine Totenstadt.

Liberalissimus vor 45 Wochen

Und wozu führt dies? Genau, die qualifizierten Menschen in Thüringen verlassen die tiefblauen Gefilde.

Sicher auch des Geldes wegen, wobei die Wohnkosten in Blau-Land im Allgemeinen deutlich niedriger sind.

Und zurück bleiben diejenigen, die schimpfen warum die böse und unfähige Politik nichts gegen die Verödung der Pampa tut.

Was sie selbst dazu beitragen, dass die Regionen abgehängt sind hinterfragen diese Menschen nicht.

Wo der Begriff „Willkommenskultur“ als Schimpfwort oder Kampfbegriff dient, muss sich niemand wundern, wenn auch die wegbleiben die man braucht oder für die man gnädigerweise ein Ausnahme machen würde.

Harka2 vor 45 Wochen

@Liberalismus
Bayern und Hessen inserieren in thüringer Zeitungen ständig neue Stellenangebote. Dort werden den Bewerbern vom Start weg zwei Gehaltsgruppen höher angeboten als in Thüringen und nicht mal die finden genug Leute. Die kürzere Arbeitszeit ist ein weiterer Grund Thüringen zu meiden.

Mit den aktuellen Ausschreibungen zeigt Gera, wie gering sie Fachwissen insbesondere in der IT zu würdigen wissen. Gesucht wird weiterhin ein IT-Organisator mit Bachelorabschluss für eine E10 und ein Projektmanager Hochbau mit gleichem Abschluss mit der E11. Beide haben ähnliche Anforderungen zu erfüllen. Einen echten IT-Spezialisten mit Hochschulabschluss werden sie mit dem Gehalt aber nicht bekommen, einen Projektmanager Hochbau allerdings auch nicht, jedenfalls keinen, der was drauf hat. Solche Posten werden weiter westlich bzw. südlich mit E14 aufwärts vergütet.

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