Kickende Cops Gera lädt Polizisten zum internationalen Fußballturnier

05. November 2022, 15:44 Uhr

Neun internationale Fußball-Mannschaften haben sich am Samstag in Gera getroffen. Alle sind Polizisten, denn das Turnier wird von der größten Berufsvereinigung für Polizeibeamte ausgetragen, der IPA.

Es wird gejubelt, geschrien, hart gekämpft. Nur neun Minuten dauert das Fußball-Match. Doch in dieser Zeit schenken sich die Spieler nichts. Auch, wenn sie ansonsten Kollegen und Freunde sind: Polizisten. Neun Mannschaften sind am Samstag in der Panndorfhalle Gera am Start beim "32. Internationalen Fußballhallenturnier der IPA".

Die "International Police Association" ist die größte internationale Berufsvereinigung von Polizeibediensteten. 400 Mitglieder hat die IPA-Landesgruppe Thüringen. Gera ist mit 114 die größte Verbindungsstelle - und muss als Erster aufs Spielfeld.

Die Gerschen kicken ohne Probleme drei Tore gegen Villigen-Schwenningen. "Obwohl wir ehrlich gesagt nicht einmal trainiert haben", schmunzelt Verbindungschef Ronny Hatzel. "Die Jungs sind eben einfach fit und mit Leidenschaft dabei."

Mannschaften aus ganz Europa treten an

Es ist ja nur ein Spiel. "Oh nein, wir kämpfen hier richtig", widerspricht Bogdan Has. Der Rumäne war mit seiner Mannschaft 1.100 Kilometer bis Gera im Auto unterwegs. "Da werden wir natürlich auch gewinnen", sagt Has lachend im Brustton der Überzeugung. Gegen Polizisten aus dem südlichen Deutschland, Österreich, Sachsen- Anhalt und Gera müssen sie sich durchsetzen.

Auch Mannschaften aus Norwegen, Frankreich und Italien sollten am Turnier teilnehmen, was aber aus Zeit- und Personalgründen nicht geklappt hat. "Beim nächsten Mal", ist sich Uwe Scherf sicher. Er gehört zu den Thüringer IPA-Mitgliedern der ersten Stunde.

"1990 haben uns Kollegen aus der Geraer Partnerstadt Nürnberg zum 1. IPA-Turnier eingeladen. Ein Freundschaftsspiel, sagte man uns, unter Amateuren. Die entpuppten sich allerdings vor Ort als Profispieler des FC Nürnberg. Und so sind wir mit Platz acht bei acht Mannschaften wieder nach Gera gefahren", lacht Scherf.

Doch schon im nächsten Jahr hat Gera das IPA-Turnier organisiert - ohne Profis. Und war seitdem schon drei Mal Gastgeber für die fußballbegeisterten Polizisten. Alles ehrenamtlich organisiert, auf eigene Kosten, unterstützt von Sponsoren.

Polizeiarbeit ist Teamarbeit. Veranstaltungen wie diese sind ein guter Weg, wo sich Polizisten als Menschen begegnen und Erfahrungen austauschen können.

Matthias Zacher Leiter der Polizeiinspektion Gera

Freundschaften über Generationen hinweg

Was solange Bestand hat, läuft Gefahr, an Altem zu verlieren. Nicht so bei der IPA-Verbindungsstelle Gera, sagt Ronny Hatzel stolz. "Unser Fußballteam hat ein Durchschnittsalter von 27 Jahren. Und auch sonst sind viele junge Kolleginnen und Kollegen bei uns organisiert. Wenn wir zum Austausch fahren, sind das regelrechte Familienausflüge; es entstehen weltweit Freundschaften über Generationen hinweg."

Die "IPA-Minis" haben sogar ihre eigene Kinderspielecke und eigene Fan-Shirts. "Wir sorgen selbst für Polizeinachwuchs", lacht Milas Mama, selbst Polizistin. Die IPA-Verbindungsstelle Gera nutzt das Turnier für den guten Zweck und sammelt traditionell Spenden für das Kinderhospiz Mitteldeutschland.

Erst Turnier, dann Stadtführung durch Gera

Den ganzen Samstag läuft das Turnier. Später gibt's eine Stadtführung - ein bisschen Werbung für Gera muss sein. Sieger wird nur eine Mannschaft werden. Doch gewonnen haben wohl alle beim IPA-Fußballturnier - an Erfahrung und durch neue Freunde. Matthias Zacher, Leiter der Polizeiinspektion Gera, zieht eine positive Bilanz: "Polizeiarbeit ist Teamarbeit. Veranstaltungen wie diese sind ein guter Weg, wo sich Polizisten als Menschen begegnen und Erfahrungen austauschen können."

Was ist die IPA? Die "International Police Association" IPA ist weltweit in 57 Staaten vertreten und hat in Thüringen sechs Verbindungsstellen.

MDR (dvs)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. November 2022 | 11:30 Uhr

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