Personalnot in der Justiz Staatsanwaltschaft Gera beklagt Überlastung - Abteilung für Organisierte Kriminalität betroffen
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05. Februar 2025, 10:48 Uhr
Der Staatsanwaltschaft Gera fehlen nach eigenen Angaben aktuell 17 Staatsanwälte. Das Justizministerium hatte ihr im vergangenen Jahr bereits zusätzliche Mitarbeiter zugewiesen. Doch das reicht offenbar nicht. Der Behördenchef hat deshalb - erneut - einen Brief ans Ministerium geschrieben.
Die Staatsanwaltschaft Gera ist komplett überlastet. Das geht aus einem Brief des Behördenchefs Steffen Flieger an das Thüringer Justizministerium hervor. Es ist nicht sein erster Hinweis: Der Leitende Oberstaatsanwalt hatte bereits im März 2024 in einem Schreiben an das Ministerium auf die Überlastung der Mitarbeiter hingewiesen.
Die Zahl der Ermittlungsverfahren steige, hieß es damals. Gleichzeitig würden freie Stellen nicht nachbesetzt. Normal sind laut Flieger gut 100 Verfahren monatlich pro Staatsanwalt - in Gera waren es zwischen 212 bis 636.
Der Brief fand Gehör im Justizministerium, die Staatsanwaltschaft Gera bekam neue Mitarbeiter. Offenbar aber nicht genug.
Staatsanwalt schreibt erneut Brief an Justizministerium
Denn jetzt gibt es einen neuen Brief aus Gera. Die Zahlen der neuen Ermittlungsverfahren steigen wieder. 2022 waren es 36.000, im vergangenen Jahr 43.000. Und das seien nur die Verfahren, bei denen die Täter bekannt sind.
Und wieder ist die Personalnot groß. Zwar sind die Verfahrensspitzen zurückgegangen, statt 636 sind es es jetzt noch 465. Allerdings sind davon mehr als zwei Drittel aller Dezernate betroffen, heißt es aus Gera.
Der Behördenleiter hat nachgerechnet: Stand Juni 2024 fehlten der Staatsanwaltschaft Gera 17 Staatsanwälte und zehn Bedienstete im mittleren Dienst, heißt es im Brief von Flieger.
Bei der Staatsanwaltschaft Gera ist die Abteilung Organisierte Kriminalität angesiedelt. Auch diese Abteilung ist betroffen. Eine Nachfrage beim Justizministerium blieb bis zum Dienstagabend unbeantwortet.
MDR (fno/ch)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. Februar 2025 | 09:00 Uhr
Nachgedacht vor 1 Wochen
@Tschingis1
Sie schrieben;
"Die PKS aus 2023 von Gera wirft hierzu aus:
erfasste Fälle: 20.682
ermittelte Tatverdächtige: 7.512
davon nichtdeutsche TV: 1663 "
"Hierzu gibt die PKS für Gera
278.802 Bevölkerung gesamt und davon 7,2 Prozent gemeldeter Ausländer an.
Wie hoch ist demnach die Prozentzahl nicht deutscher Tatverdächtiger?
Nikolai Iljitsch Rostow vor 1 Wochen
"PMK links: 0"
Das widerspricht dem MDR
https://www.mdr.de/nachrichten-leicht/leichte-sprache-thueringen-erfurt-angriff-neonazis-rechtsextreme-100.html
Nachgedacht vor 1 Wochen
Fakt ist auch, in Thüringen, zu dem Gera gehört, sei der Anteil ausländischer Tatverdächtiger um etwa ein Fünftel gestiegen.
"Elf Menschen wurden ermordet, 94 Menschen wurden zum Opfer von Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen. Fast 33.200 Menschen wurden im Freistaat Opfer von Straftaten – ihre Zahl ist seit 2019 um fast 10.000 gestiegen. Die Zahl der Tatverdächtigen erhöhte sich in diesem Zeitraum von 48.000 auf 57.200.
Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger sei um etwa ein Fünftel gestiegen.@
Quelle: Thühringen 24