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Nach 2013Greiz weiht erste Bauten für Hochwasserschutz ein

25. November 2022, 20:27 Uhr

Das Jahrhunderthochwasser in Greiz hatte 2013 in der Stadt dramatische Verwüstungen hinterlassen. Alles musste zunächst wieder aufgebaut und Schäden beseitigt werden. Seit einigen Jahren versucht man sich in Greiz für ein mögliches nächstes Hochwasser zu wappnen. Am Freitag wurde der erste Bauabschnitt fertiggestellt.

von Jonas Dahmen, MDR THÜRINGEN

Nach der Jahrhundertflut 2013 in Greiz ist am Freitag der erste Bauabschnitt für den Hochwasserschutz der Stadt abgeschlossen worden. Insgesamt seien zwei Millionen Euro in die ersten drei Bauten geflossen, sagte der Bürgermeister von Greiz, Alexander Schulze (pl). Damit seien bereits elf Millionen Euro in den Schutz vor Hochwasser investiert worden.

Ein langer Weg - erstes Teilstück eingeweiht

Entlang der Weißen Elster in Greiz gibt es bereits Hochwasserschutz. Dieser ist jedoch in die Jahre gekommen und muss ausgetauscht werden. Unter anderem wurde eine marode Hochwasserschutzwand zwischen Schlossbrücke und Hainbergbrücke abgebaut. Außerdem ist hier der Deich gesichert worden.

In die Jahre gekommen: Hier stand bis vor kurzem noch eine marode Hochwasserschutzmauer. Bildrechte: MDR/Jonas Dahmen

An der Elster wurden nun drei Bauten fertiggestellt. Die Verantwortlichen Bauherren, bestehend aus der Thüringer Landgesellschaft, Planer, Behörden und Baubetriebe weihten sie am Freitagvormittag ein. So entstand an der rechten Seite des Flusses an der Freiheits- und Bahnbrücke eine neue Hochwasserschutzwand.

Die neue Hochwasserschutzwand zwischen Freiheits- und Bahnbrücke. Bildrechte: MDR/Jonas Dahmen

Kein allumfassender Schutz vor erneutem Hochwasser

Bei der feierlichen Einweihung sagte Marcel Möller von der Thüringer Landgesellschaft: "Mit jeder Maßnahme, die wir hier realisieren, wird ein Stück weit der Hochwasserschutz in Greiz verbessert."

Möller betonte aber auch, bei einem erneuten Hochwasser wie 2013 sei man nicht in der Lage, mit operativen Maßnahmen alles zu schützen. Vorbeugend sei aber dennoch ein Wasserwehrdienst eingerichtet worden und man habe mit der Datenerhebung aus den vergangenen Jahren eine gute Grundlage, um sich auf Hochwasserereignisse vorbereiten zu können, so Möller.

Greiz' Bürgermeister Alexander Schulze. Er war zur Zeit des Hochwassers noch als Feuerwehrmann tätig und so direkt am Geschehen beteiligt. Bildrechte: MDR/Jonas Dahmen

Der Bürgermeister von Greiz, Alexander Schulze, war zum Zeitpunkt der Hochwasserkatastrophe Feuerwehrmann und hat selbst noch an den maroden Hochwassermauern Sandsäcke gestapelt. Schulze sei froh über die abgeschlossenen Arbeiten und will sich auch in Zukunft für den Hochwasserschutz einsetzen. Er sehe weiteren Handlungsbedarf, da Greiz regelmäßig von Hochwasser betroffen sei, so Schulze.

Wie es mit dem Jahrhundertprojekt "Flutkanal" weitergeht

Eigentlich sollte das Jahrhundertprojekt "Flutkanal" seit 2021 gebaut werden und damit vor einer möglichen Flut schützen. Das Projekt liegt nun aber seit mehreren Jahren still. Unter anderem ist die Finanzierungsfrage nicht geklärt.

Zudem greife der Bau erheblich in das Stadtbild ein, so Schulze. Konkret kann noch nicht von einem Bau des Flutkanals gesprochen werden. Hierbei befinde man sich derzeit in der technischen Untersuchung und in Vorplanungen.

Marcel Möller von der Thüringer Landgesellschaft. Bildrechte: MDR/Jonas Dahmen

Marcel Möller von der Thüringer Landgesellschaft sagte, dass man frühestens in zwei Jahren den Planungsprozess sowie die Fragen rund um die Finanzierung abschließen könne - es werde aber auch nach alternativen Möglichkeiten gesucht.

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MDR (fra/sar)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 25. November 2022 | 18:40 Uhr

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