"Safomat" Automat für sterile Drogenutensilien in Jena über 100 Mal genutzt
Hauptinhalt
26. April 2025, 10:15 Uhr
Thüringens erster Automat für sterile Drogenutensilien in Jena wird regelmäßig genutzt. Wie das Kontaktcafé mitteilte, wurden seit dem Aufstellen am 1. Februar bereits mehr als 100 Päckchen aus dem sogenannten "Safomat" gezogen.
"Safomat" wird zweimal pro Woche aufgefüllt
Darunter waren vor allem sterile Drogenutensilien, aber auch Kondome. Der Automat wird vom Kontaktcafé betrieben und zwei Mal pro Woche aufgefüllt. Es habe positive Reaktionen auf das neue Angebot gegeben, hieß es. Ziel des Angebots sei es, Krankheiten und Infektionen, wie zum Beispiel HIV oder Hepatitis B und C, vorzubeugen.
Das Jenaer Gesundheitsamt hatte den umgebauten Zigarettenautomaten für 1.000 Euro gekauft. Neben den Utensilien gibt es auch Gesundheitsinformationen in verschiedenen Sprachen. Ein QR-Code führt außerdem zur Webseite der Gemeindepsychiatrischen Versorgung Jena.
Safomat Der Begriff "Safomat" setzt sich zusammen aus dem englischen Wort "safe", übersetzt "sicher". Und dem Wort "Automat".
Psychosoziale Beratungsstelle begrüßt Angebot
Die psychosoziale Beratungsstelle in Jena hatte das neue Angebot begrüßt. Der Einschätzung der Suchttherapeuten nach animiere es niemanden zusätzlich zum Konsum, sondern "wird nur diejenigen interessieren, die es betrifft".
MDR (dh/fno)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 26. April 2025 | 06:30 Uhr
Eddi58 vor 3 Wochen
@KarlStülpner
Falls Sie sich die Mühe machten, den Artikel zu lesen, wäre Ihnen aufgefallen, dass keine Drogen („Alkomat/Quarzomat“), sondern Utensilien bereitgestellt werden. In etwa so, wie für andere Drogen saubere Gläser, Flaschenöffner , Feuerzeug und Ascher…
Die Verhütung übertragbarer Krankheiten ist das Ziel!
Und das ist eben auch eine öffentliche Aufgabe. Wozu gibt es in jedem Kreis Gesundheitsämter?🤔
Übrigens: wollen Sie Alkoholkranke, Raucher:innen, Übergewichtige oder Extremsportler von der Gesundheitsversorgung ausschließen?
KarlStuelpner vor 3 Wochen
Ich kritisiere nicht öffentliche Aufgaben, wie Straßen und Schulen.
Aber Geld für Drogenutensilien ist Steuergeldverschwendung. Genau so ist es Verschwendung von Ressourcen, selbst gemachtes Leid zu vergesellschaften. Oder gibt's demnächst auch Alkomaten mit dem kostenlosen Schluck für Abhängige oder Quarzomaten für die Zigarette danach?
Stealer vor 3 Wochen
@Atze71: Das ist Aufgabe von Polizei und Zoll. In dem Automaten gibt es auch keine Drogen, der Vergleich mit kostenlosem Schnaps und Zigaretten ist absurd.
Mit Crystal Meth hat der Automat auch kaum etwas zu tun, da dies selten injiziert wird - er richtet sich vorzugsweise an Heroin-Abhängige.
Suchtkranke aller Couleur zwangsweise in die Suchtstation zu stecken ist erstens rechtlich nicht möglich und würde zweitens die Kapazitäten völlig überfordern. Was bleibt sind Prophylaxe schon an Schulen, Angebote, Hilfe und der leider als Sisiphusarbeit zu bezeichnende Kampf gegen Herstellung, Einfuhr und Verkauf.