Tor
Nach dem Regionalligaspiel am vergangenen Samstag war es im Bereich hinter der Südtribüne zu Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen gekommen. Das dabei beschädigte Tor wurde nun wieder repariert. Bildrechte: FC Carl Zeiss Jena

Fußball 50.000 Euro Schäden nach Fan-Ausschreitungen in Jena - Spiel gegen BFC Dynamo findet statt

06. Dezember 2024, 12:32 Uhr

Fan-Ausschreitungen, viele Verletzte und 50.000 Euro Schaden gab es nach dem Fußball-Spiel des FC Carl Zeiss Jena gegen die BSG Chemie Leipzig. Nun ist klar: Das Heimspiel gegen BFC Dynamo am Freitag findet statt.

Nach den Fan-Ausschreitungen bei der Regionalligapartie zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und der BSG Chemie Leipzig sind die Schäden repariert. Betroffen war der Eingangsbereich der Südtribühne des Ernst-Abbe-Sportfelds.

Nach Angaben von Stadionbetreiber Andreas Kuhn beläuft sich der Schaden auf etwa 50.000 Euro. Beschädigt wurden unter anderem Zaun-, Tor- und Türanlagen.

Damit steht dem Heimspiel an diesem Freitag gegen den BFC Dynamo nichts im Wege. Anstoß im Ernst-Abbe-Sportfeld ist 19 Uhr. Für die Zuschauer in der Südkurve sowie für Gästefans werde es keine Einschränkungen geben.

Polizeieinsatz hinter der Jenaer Südkurve.
Die Schäden nach den Fan-Ausschreitungen im Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena werden mit 50.000 Euro beziffert. Bildrechte: MDR/privat

Ausschreitungen hinter der Südkurve - Kritik an der Polizei

Nach dem Regionalliga-Spiel am vergangenen Samstag war es zu Ausschreitungen im Bereich hinter der Südtribüne gekommen. Nach dem Abpfiff warfen Leipzig-Fans Feuerwerkskörper in Richtung der Jena-Anhänger. Das habe Fans beider Mannschaften veranlasst, zwei Sicherheitstore aufzubrechen, hieß es von der Polizei.

Daraufhin sei es zu Schlägereien zwischen den Fangruppen gekommen. Die Polizei ging den Angaben zufolge mit Reizgas und Schlagstöcken dazwischen. Insgesamt wurden 79 Menschen verletzt. Aus dem Fan-Umfeld des FC Carl Zeiss gab es auch Kritik am aus ihrer Sicht zu harten Polizeieinsatz.

Der FCC bezeichnete den Polizeieinsatz aufgrund der Situation als "objektiv nötig", kritisierte aber auch das Verhalten der Beamten. Es sei aus Sicht des Vereins zu "einer undifferenzierten und teilweise auch verbal unangemessenen Ausübung unmittelbaren Zwangs durch den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray" gekommen. Dies sei Ursache für die hohe Anzahl verletzter Menschen. Wie viele Personen durch Pfefferspray verletzt wurden, konnte die Polizei auf Anfrage von MDR THÜRINGEN mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht mitteilen.

Chemie Leipzig kündigt Stadionverbote an

Am Sonntagnachmittag hatte die BSG Chemie Leipzig "das Fehlverhalten einer Minderheit" kritisiert. Das Werfen von Feuerwerkskörpern in den Jenaer Block sei "verachtenswert". Der Verein kündigte an, den betreffenden Fans ein Stadionverbot auszusprechen.

Mehr zu den Ausschreitungen in Jena

MDR (jam/co/nir)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. Dezember 2024 | 21:00 Uhr

11 Kommentare

Harka2 vor 6 Wochen

Das "Fan-Umfeld" in Jena ist also der Meinung, der Polizeieinsatz war zu hart? Das war es doch, was diese "Fans" gesucht haben! Es ging doch nur um die Schlägereien, denn mit Fußball hat das alles rein gar nichts mehr zu tun. Dieses "Fan-Umfeld" könnte solche Ereignisse zudem leicht verhindern, denn sie müssten nur ihren Anteil zum Aufklären der Straftaten beitragen. Während der Gewaltexzesse wurden Gigabytes an Bildern und Handyvideos erstellt und man findet sie auf den sozialen Medien, ja selbst bei Youtube. Warum schickt das "Fan-Umfeld" diese Videos nicht der Polizei, damit diese die Straftäter idendifizieren und der Justiz zuführen kann? Ich vermute, der wahre Grund dafür ist, dass dann die "Fan-Kurve" recht schnell verdammt leer sein würde, wenn man die gewaltbereiten Straftäter dort raussortiert.

Auch der Verein könnte hier endlich mal aktiv werden und ceine Videoüberwachung installieren, aber auch der schützt lieber die gewalttätigen Chaoten.

Tom0815 vor 6 Wochen

Wie letztens schonmal gesagt:
Einfach mal pauschal den Randalierern ne saftige Strafe aufbrummen. Für den Anfang vielleicht mit 1000,- anfangen und bei Wiederholung immer jeweils verdoppeln. Ganz schnell sind die "Fans" bei Wiederholungen pleite. Deshalb sicherlich dann auch nicht "schlauer", aber so können die ganzen Kosten etwas gedeckt werden.

Medizinische Behandlungen "dieser Fans" sollten diese auch komplett selbst tragen müssen. Warum soll ich mit meinem Beitrag sowas finanzieren? Das ist aus meiner Sicht weit außerhalb meines Verständnis des Solidaritätsprinzips (das ich grundsätzlich gut finde) hinaus.

Harka2 vor 6 Wochen

auch wenn ich ihnen grundsätzlich recht gebe, ist die Wahrscheinlichkeit das man unverschuldet in diese Situation gerät gering, denn offensichtlich ist die überwältigende Masse der Fans für solche Randale. Anderenseits würden sie doch mit der Polizei zusammenarbeiten, was sie aber nicht tun.

Und die Weisheit: „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“, wird dem jüdischen Gelehrten Jesus Sirach zugeschrieben, der etwa von 175 bis 180 vor Christus in Jerusalem lebte.

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