Immobilien Trotz Protest: Jenaer Stadtrat beschließt Garagen-Abriss

16. Juni 2022, 14:58 Uhr

In Jena sollen mehr als 200 Garagen abgerissen werden. An ihrer Stelle sollen "Klimaoasen" entstehen. Am Mittwochabend hat der Stadtrat einem entsprechenden Vorhaben zugestimmt - trotz eines Protests der Garagennutzer.

Der Streit um den Abriss von mehr als 200 Garagen in Jena geht weiter. An vier Standorten im Stadtgebiet sollen Garagenanlagen abgerissen und die Flächen zu "Klimaoasen" umgebaut werden. Am späten Mittwochabend hat der Stadtrat mit knapper Mehrheit einem entsprechenden Renaturierungsplan der Verwaltung zugestimmt.

Durch einen Änderungsantrag sollen davon lediglich eine Garagenanlage im Ortsteil Rutha sowie gewerblich genutzte Garagen in Maua verschont bleiben. Nach Angaben der Stadtverwaltung soll das Vorhaben über das Bundesprogramm zur "Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" umgesetzt werden. Die Förderzusage dafür hatte die Stadt Ende vergangenen Jahres bekommen.

Protest gegen Abriss - Alternativen gewünscht

Die Pläne für den Umbau sind umstritten. Etwa 70 Vertreter von mehreren Garagen-Vereinen demonstrierten vor Beginn der Stadtratssitzung am Rathaus. Der geplante Garagenabriss sei weder klimafreundlich noch innovativ, hieß von den Nutzern. Stattdessen schlagen sie vor, gemeinsam mit der Stadtverwaltung über ein neues Garagenkonzept zu beraten. So könnten Garagendächer begrünt oder mit Photovoltaik ausgestattet werden.

Sie verweisen auch darauf, dass Garagen in Jena Mangelware sind. Auf Plakaten fordern sie "Kaufvertrag statt Kündigung". Die Garagennutzer fürchten zudem, auf den Abriss-Kosten der von ihnen zu DDR-Zeiten gebauten Garagen sitzen zu bleiben. Sollte die Stadt Jena von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen, droht den meisten Garagenbesitzern eine Kündigung schon zum Jahresende.

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. Juni 2022 | 11:30 Uhr

4 Kommentare

Burgfalke am 17.06.2022

Nein, das ist ihm nicht bekannt!

Da ich selbst meine Lehre bei Zeiss in Jena hatte und sehr vielle Jahre dort gearbeitet sowie mein FSt... von dort aus gemacht habe, ist mir sehr gut bekannt, daß die Standorte sich nicht in der Stadt Jena befinden!

Maua z.B. liegt hinter der A4 in Richtung Kahla. Die Stadtgrenze jedoch liegt vor der A4. Ähnlich sieht es mit Rutha aus. Das nimmt man heute nicht mehr so genau, den hier gilt auch" historisches Kulturgut (Ortsnamen) spielen im Gegensatz zu anderen Ländern hier in D. keine Rolle mehr.

Auf jeden Fall ist das Vorhaben der Stadtgemeinde Jena nur Symbolpolitik auf Kosten der betroffen Bürger, die "eingemeindet" wurden und nun erleben dürfen, daß ihre Interessen bedeutungslos sind! Das gilt für jegliche "freiwillige" ... jetzt und zukünftig, wobei den Bürgern niemand vorher das so sagen wird!

_martin_ am 16.06.2022

Eine gute Entscheidung, die ein in die Zukunft gerichtetes Gemeinwohl über Partikularinteressen von vorgestern stellt. Eine beengte Stadt wie Jena kann jede innerstädtische Grünfläche gebrauchen, auf der echte Pflanzen wachsen und sich Menschen aufhalten können. Begrünte Dächer über privaten Gerümpelkammern können das nicht leisten.

kleiner.klaus77 am 17.06.2022

@_martin_
Wissen Sie überhaupt, wo die vier Garagenstandorte in Jena liegen oder diskutieren Sie nur, um des diskutieren willens?

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