Künstler Frank Stella
Frank Stella ist auch mit 86 noch als Künstler aktiv. Bildrechte: IMAGO / Bild13

Kunst Jena: Metall-Plastiken von Frank Stella werden restauriert

22. August 2022, 08:48 Uhr

Seit 1996 zieren Frank Stellas "Schrott-Skulpturen" den Jenaer Uni-Campus. Jetzt werden die Kunstwerke umfangreich gereinigt. Der US-Amerikaner Stella gilt als einer der weltweit innovativsten lebenden Maler und Bildhauer. Inspiriert wurden die Werke durch den Abriss des Zeiss-Werks.

Auf dem Uni-Campus in Jena werden derzeit Skulpturen des US-amerikanischen Künstlers Frank Stella restauriert. Bis Anfang September sollen die Arbeiten an den Plastiken abgeschlossen sein. Wie die Universität mitteilt, werden die tonnenschweren Skulpturen aus Eisen, Stahl, Aluminium und Bronze momentan noch gesäubert.

Sie wurden in den vergangenen Jahren mit Stickern und Kaugummi beklebt und mit Graffiti besprüht. Zudem nagte der Zahn der Zeit an der Oberfläche. Dank der Spenden von Freunden und Förderern der Universität und von der Jenoptik AG können die Werke nun erstmals fachgerecht gereinigt und restauriert werden. Die Skulpturen stehen seit 1996 auf dem Ernst-Abbe-Platz.

Skulptur des Künstlers Frank Stella in Jena.
Eine der Skulpturen auf dem Ernst-Abbe-Platz in Jena. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

New Yorker Künstler: Skulpturen stehen für Transformation

Frank Stella gilt als einer der weltweit innovativsten lebenden Maler und Bildhauer. Er hat mit seiner Kunst immer wieder Begeisterung und Irritationen ausgelöst. Der 86-jährige New Yorker Künstler ist bis heute stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten des Kunstschaffens. Wie er sagte, sind seine 1995 in New York entstandenen Skulpturen durch einen Besuch in Jena während des Abbruchs des Zeiss-Werkes in den frühen 1990er-Jahren angeregt worden. Sie symbolisieren den Transformationsprozess von Altem zu Neuem.

Die vier Plastiken aus der Serie "Hudson River Valley" sind weltweit das größte Skulpturenensemble des US-Amerikaners im öffentlichen Raum. Eine der Plastiken schenkte der Künstler der Universität, drei gingen in den Besitz der Jenoptik AG über. Eine fünfte Skulptur ging nach Ablauf der Leihfrist in den Besitz des Künstlers zurück.

MDR (ls)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 22. August 2022 | 07:30 Uhr

9 Kommentare

dimehl am 23.08.2022

Stimmt, Kunst muss nicht "schön" sein, Kunst muss auch nicht allen gefallen. Aber: hier geht es um die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Und wenn ca. 95% (Annahme) mit dort aufgestellter Kunst nichts anfangen können und sie einfach nur hässlich finden, sollte man das nicht einfach abtun.

Stealer am 22.08.2022

@Tamico161: Ja, er kommt aus den USA. Und? Auch in Deutschland wurden einmal Kunststile und Designs erschaffen, die in die Welt hinausstrahlten. Sie wurden dann später hier als "Entartete Kunst" deklariert/eingeordnet/diffamiert und vernichtet (teilweise auch die Erschaffer) oder ins Ausland verkauft. Ihr vermeintlich spitzer Kommentar läuft dahingehend ins Leere, dass vieles aus Deutschland eben im Ausland gelandet ist und viele Künstler emigrierten.

Man mag von den Skulpturen halten was man will. Auch von den Summen, die Lothar Späth gezahlt hat. Sie sind nun mal da, und das seit einer geraumen Weile. Sie zu entfernen wäre einerseits engstirnig und zum anderen peinlich. Ja, man könnte gut Geld mit dem Verkauf machen - aber haben wir das nötig? Die Gasrechnungen bezahlt es eher nicht, den Image-Verlust niemals.

Stealer am 22.08.2022

Ich habe mich an die Skulpturen gewöhnt. Sicherlich kann ich mit ihrem künstlerischen Ausdruck nicht viel anfangen, da ich die Gegenden rund um New York, die sie darstellen sollen, nicht kenne (und vermutlich würde ich es auch nicht, wenn ich sie kennen würde). Aber einen eigenwilligen Charme haben sie an ihren Orten auf sauber gepflasterten Plätzen neben tumben Betonbauten und greller Werbung für mich schon.

Abstrakte Kunst ist sicherlich widersprüchlich - oft genug kann ich damit auch nichts anfangen und stelle mir auch die Frage, wer für so etwas Geld ausgibt. Aber Eindrücke und Geschmäcker sind verschieden, und das ist gut so. Erleben und erleben lassen.

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