Ein Windrad steht im Wald.
Im Saale-Holzland-Kreis sollen fünf neue Windkraftanlagen entstehen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Windenergie Fünf neue Windräder im Saale-Holzland-Kreis genehmigt

21. Oktober 2024, 11:36 Uhr

Das Landratsamt in Eisenberg hat den Bau von fünf neuen Windrädern genehmigt. Sie sollen im Wald zwischen St. Gangloff und Eineborn errichtet werden. Die Gegend ist als Windvorranggebiet ausgewiesen, weshalb die Genehmigung erteilt werden musste.

Im Wald zwischen St. Gangloff und Eineborn im Saale-Holzland-Kreis sollen ab nächstem Jahr die ersten Windräder errichtet werden. Das Landratsamt in Eisenberg hat eigenen Angaben nach fünf solcher Windenergieanlagen genehmigt. Eine eingehende Prüfung habe ergeben, dass die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Landrat fordert mehr Spielraum für Kommunen

Laut Landrat Johann Waschnewski ist das Umweltamt durch die aktuelle Gesetzeslage gezwungen, in dem ausgewiesenen Windvorranggebiet die Genehmigung für die fünf Windräder zu erteilen. Antragsteller ist der Suhler Windanlagen-Bauer Meridian. Das Unternehmen plant vier Windräder mit einer Höhe von 216 Metern und eines mit 250 Metern Gesamthöhe.

Mit Blick auf das sensible Thema forderte Landrat Waschnewski Bund und Land auf, den Bau von Windkraftanlagen gesetzlich nicht zu privilegieren. Die kommunalen Gremien sollten hier mehr Entscheidungsmöglichkeiten bekommen.

Proteste und Widerstand gegen Windräder

Im Saale-Holzland-Kreis hatte es zuletzt erheblichen Widerstand gegen den Bau von Windrädern gegeben. Seit 2017 werden diese im Waldgebiet bei St. Gangloff geplant. Ursprünglich waren neun Windräder vorgesehen.

Viele Bürger sind über die Auswirkungen der Windkraftanlagen auf den Wald besorgt. Sie befürchten, dass der Boden verdichtet und die natürliche Erholungsfunktion des Waldes beeinträchtigt wird. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich des Lärms durch die Rotorblätter.

Die Bürgerinitiative "Unser Holzland - kein Windradland" reichte beim Landratsamt in Eisenberg rund 4.000 Stellungnahmen gegen den Windradbau ein und organisierte Proteste. Zusätzlich erschwerten politische Diskussionen die Planungen, etwa um das Thüringer Waldgesetz.

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 21. Oktober 2024 | 08:30 Uhr

17 Kommentare

GothaGewinnt vor 7 Wochen

Wenn die Windräder 216 bzw 250 m hoch sind, dann sind die doch über den Bäumen und damit über dem Wald. Es wäre mir neu, das es in Thüringen so hohe Bäume gibt… vielleicht 30m aber nicht mehr. Außerdem hat in den letzten Jahren der Borkenkäfer die Fichten sowieso alle weg gefressen. Die Waldflächen sind kahl! Wieso also keine Windräder hinstellen? Jedes Dorf im Thüringer Wald ein eigenes Windrad auf dem Hügel und ab sofort kriegen alle im Ort den Strom für lau, nur noch das Windrad abzahlen… Ne?

emlo vor 7 Wochen

Falsch! Eine WKA könnte gar nicht an das Netz angeschlossen werden, wenn das nicht gewährleistet wäre. Erreicht wird das über sogenannte Umrichter, die ständig für die korrekte Frequenz, Phasenlage und Spannung sorgen.
Das ist allerdings nicht Physik 6. Klasse, sondern Studium Elektrotechnik!

astrodon vor 7 Wochen

@emlo: kann ich aus aktuelle erfahrung mal wieder bestätigen: Ich war gestern nachmittag im Park von Schloß Molsdorf. Wer es nicht kennt: direkt am Erfurter Kreuz. Mein Fazit: Bedauern für alle Dorfbewohner - ich möchte da nicht mal begraben sein.

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