Bürgermeister Klaus Hempel lässt sich von Gewässerkoordinator Michael Boin den Verlauf der Hochwasserschutzmauer zeigen.
Bürgermeister Klaus Hempel lässt sich von Gewässerkoordinator Michael Boin den Verlauf der Hochwasserschutzmauer zeigen. Bildrechte: MDR/Veronika Lewandrowski-Lenk

Saale-Holzland-Kreis Gemeinden wollen enger bei Hochwasserschutz zusammenarbeiten

07. September 2024, 09:00 Uhr

Stadtroda plant einen besseren Hochwasserschutz durch die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. Ein Zweckverband soll künftig Maßnahmen koordinieren und Fördergelder sichern. Das Ziel: Schutz für die ganze Region.

Die Stadt Stadtroda im Saale-Holzland-Kreis will den Hochwasserschutz für sich und die umliegenden Gemeinden verbessern. Dafür setzt Bürgermeister Klaus Hempel (parteilos) nach eigenen Angaben auf "interkommunale Zusammenarbeit". Das heißt: Alle umliegenden Gemeinden sollen ihren Beitrag leisten.

Das Vorstandsmitglied Albert Weiler spricht während der Pressekonferenz zur Parteigründung der "Werteunion" auf dem Ausflugsschiff Godesia.
Auch Albert Weiler spricht sich für Zusammenarbeit beim Hochwasserschutz aus. Bildrechte: picture alliance/dpa | Thomas Banneyer

Wasser soll sich auf Flächen der Verwaltungsgemeinschaft ausbreiten

Unterstützung erhält Hempel vom Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft Hügelland/Täler, Albert Weiler (Werteunion). Seine Region habe beispielsweise die nötigen Ausgleichsflächen, die Stadtroda bei drohendem Hochwasser benötigt. Hier könne sich das Wasser ausbreiten und langsamer weiterfließen.

Im Gegenzug profitiere auch die Verwaltungsgemeinschaft vom gemeinsamen Hochwasserschutz. Beispielsweise liege auch die Gemeinde Tröbnitz im Tal und sei von Hochwasser betroffen.

Verband für Hochwasserschutz geplant

In einem ersten Gewässerschutz-Konzept waren 2021 bereits zahlreiche Vorhaben formuliert worden. Auch Ausgleichsflächen sind dort hinterlegt, unter anderem bei Meusebach oder Zöllnitz. Diese sollen jetzt konkretisiert und auf rechtssichere Beine gestellt werden. Beiden Kommunalpolitikern schwebt eine Art Zweckverband für einen verbindlichen Hochwasserschutz vor.

Dafür müssten aber alle betroffenen etwa 30 Bürgermeister ihre Mitarbeit zusagen. Gemeinsam könnten dann erfolgreicher notwendige Fördergelder bei Land oder Bund eingeworben werden, sagt Weiler.

Eine Karte der erarbeiteten Ausgleichsflächen im 1. Gewässerschutzkonzept von 2021
Eine der erarbeiteten Ausgleichsflächen im ersten Gewässerschutzkonzept von 2021. Bildrechte: MDR/Veronika Lewandrowski-Lenk

Ziel: Hochwasser-Vorsorge in umliegenden Gemeinden

Statistisch gesehen wird Stadtroda alle zehn Jahre von Hochwasser heimgesucht. Zum einen laufen hier Weiherbach, Rotehofbach und Zeitzbach als Zuflüsse in die Roda, zum anderen liegt Stadtroda im Tal. Aktuell wurden der Stadt Fördermittel für den Ausbau der Hochwasserschutzwand an der Roda zugesagt. Laut Hempel ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Zwar sei es einfacher, einen einzelnen Ort vor den Wassermassen zu schützen, aber dann habe die nächste Gemeinde den Schaden. Deshalb sei es wichtig, so Hempel, bereits in den umliegenden Gemeinden vorzusorgen.

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Erster Spatenstich für den neuen Deich: Mario Suckert, des Thüringer Umweltamtes (von links), Thüringens Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel, der Greizer Landrätin Martina Schweinsburg, Marcel Möller von der Thüringer Landgesellschaft, Projektleiter Ulrich Kein und dem Caaschwitzer Bürgermeister Dieter Dröse Bildrechte: MDR/Johanna Ratz

MDR (vle/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 07. September 2024 | 18:00 Uhr

1 Kommentar

Tamico161 vor 4 Wochen

Na bei Herrn Weiler ist das Problem in guten Händen!

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