Saale-Orla-Kreis AfD-Lokalpolitiker in Thüringer Gemeinde zum Bürgermeister gewählt
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31. Januar 2023, 12:00 Uhr
In Thüringen hat ein AfD-Politiker eine Bürgermeisterwahl gewonnen. In Moxa im Saale-Orla-Kreis holte Johannes Linke in der Stichwahl 30 von 41 abgegebenen Wählerstimmen.
Im Saale-Orla-Kreis in Ostthüringen wurde ein Lokalpolitiker mit AfD-Parteibuch zum Bürgermeister der kleinen Gemeinde Moxa gewählt. Wie aus Zahlen des Landeswahlleiters hervorgeht, wurde am Sonntag (29. Januar) Johannes Linke mit 75 Prozent in der Stichwahl zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde bestimmt. Damit setzte er sich deutlich gegen Dirk Schulze durch. Die Wahlbeteiligung in dem Dorf mit 71 wahlberechtigten Einwohnern lag bei 57,7 Prozent, eine abgegebene Stimme war ungültig.
Im ersten Wahlgang zum Moxaer Bürgermeister Mitte Januar gab es nach Angaben des Büros des Thüringer Landeswahlleiters keinen Bewerber. Daher konnten die Einwohner selbst einen Kandidaten auf ihrem Wahlzettel bestimmen. Schulze und Linke erhielten dabei die meisten Stimmen, errangen aber jeweils nicht die absolute Mehrheit. Daher mussten sich die Moxaer in der Stichwahl am vergangenen Sonntag zwischen beiden entscheiden.
Linke, der als Büroleiter des AfD-Landtagsabgeordneten Uwe Thrum arbeitet und für die AfD im Kreistag des Saale-Orla-Kreises sitzt, sagte der "Ostthüringer Zeitung", Moxa müsse auch in Zukunft eine unabhängige Gemeinde bleiben.
Thüringens AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke gratulierte dem 27-jährigen Verwaltungswirt zu dem Sieg. "Mit einem beeindruckenden Vertrauensbeweis wurde unser AfD-Kandidat in der kleinen Gemeinde im Saale-Orla-Kreis zum Bürgermeister gewählt." Zuvor hatte Schulze erklärt, dass er bei einer Wahl das Amt nicht antreten werde.
Weiterer Bürgermeister mit späterem AfD-Parteibuch
Im Saale-Orla-Kreis gab es mit Martin Jacob schon einmal einen AfD-Bürgermeister. Allerdings gehörte er noch nicht der AfD an, als er erstmals Bürgermeister von Weira wurde. Lange Zeit war er Mitglied der CDU. Später gehörte er zu den Freien Wählern in Weira, war zwischenzeitlich parteiloser Kandidat und seit August 2017 ist er bei der AfD. Seit 2022 ist Jacob nicht mehr Bürgermeister.
Unterschied zwischen Einzelbewerber und Partei-Kandidat
Ein Einzelbewerber benötigt laut Landeswahlleiter vor der Kandidatur eine Anzahl von Unterstützerunterschriften der Wahlberechtigen in der Gemeinde.
Dies ist nicht nötig, wenn ein Kandidat durch eine etwa im jeweiligen Gemeinde- oder Stadtrat vertretene Partei aufgestellt wird. Meist unterstützt die Partei ihren Kandidaten zudem im Wahlkampf.
Wenn es in einem Ort keinen Kandidaten für etwa das Amt des Bürgermeisters gibt, kann jeder Bürger einen Namen auf den Wahlzettel schreiben. Derjenige gewinnt, der mehr als 50 Prozent der Stimmen bei der Wahl erhält. Gelingt dies nicht, treten die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen in einer Stichwahl erneut gegeneinander an. Für den Sieg reicht dann die einfache Mehrheit.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version haben wir geschrieben, dass Johannes Linke der erste Bürgermeister der AfD in Thüringen sei. Nach Angaben des Büros des Landeswahlleiters gibt es jedoch bisher keinen Bürgermeister, den die AfD in Thüringen nominiert hat und der danach auch gewählt wurde. In Moxa hatte sich zudem kein Bewerber gefunden, der als Bürgermeister-Kandidat angetreten war. Johannes Linke ist zwar Mitglied der AfD, aber nicht auf deren Vorschlag aufgestellt worden. Er wurde von Einwohnern nominiert, indem sie ihn auf den Wahlzettel schrieben. Wir haben den Text entsprechend angepasst.
MDR (jhi,dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 31. Januar 2023 | 11:30 Uhr
pwsksk am 02.02.2023
Ich bin erstaunt MDR. Hier wird für mich wieder eine rein populistische AntiAfDdiskussion gesteuert. Natürlich mit vielen Nordpfeilen, die ich nicht glauben kann. Und genau das ist es, was immer mehr Menschen in die wirklich rechte Ecke treibt. Egal, ob diese "ihren eigenen Untergang wählen". Es sind die Halbwahrheiten der "etablierten" Parteien, von denen viele Menschen die Nase voll haben. Der kleine, ehrenamtliche Bürgermeister, egal welcher Partei zugehörig, fegt NUR den Schmutz in seinem Dorf weg, den die Amtsstuben hinterlassen.
Anita L. am 02.02.2023
"Und darüber diskutieren sie nun mal nicht!"
Und nun noch einmal zum Mitmeißeln: Es geht um den Vorwurf, den neuen Bürgermeister zu dissen (siehe Beitrag von faultier). Das wird in dem von Ihnen angebrachten "Beweis" nicht getan. Wenn Sie sich darüber beschweren wollen, dass hier jemand vom Thema abweiche, richten Sie diese Beschwerde an JanderBlasius. Er bringt nämlich Gera ins Spiel, nicht emlo.
Kommentare aus ihrem Kontext reißen, um quasi neue "Fakten" zu schaffen, ist weder sinnvoll noch zielführend. Es sei denn, das Ziel sei, als Gesprächspartner nicht ernst genommen zu werden.
Anita L. am 02.02.2023
Sie bezahlen diese Bürgermeisterstellen nicht erst seit gestern mit. Und es ist ja eigentlich auch egal, wie Sie den Ortsvorstand nennen, aber wichtig ist er schon. Auch in einem kleinen Ortsrat muss jemand den Hut aufhaben.