BleilochtalsperreErster Bericht zum Unfall: Kran fuhr ungebremst gegen Poller
Nach dem tödlichen Unfall mit einem 30-Meter-Kran an der Bleilochtalsperre gibt es offenbar erste Hinweise auf die Ursache. Der Kran soll ungebremst auf Poller aufgefahren und umgekippt sein.
Nach dem tödlichen Kranunglück an der Bleilochtalsperre in Saaldorf (Saale-Orla-Kreis) gibt es offenbar einen ersten internen Bericht. Laut "Ostthüringer Zeitung" sollte der 30 Meter hohe Kran auf den Schienen um einige Meter in Richtung des westlichen Ufers verschoben werden. Offenbar fuhr er dabei ungebremst gegen die Poller am Ende der Schienen und kippte durch die Wucht des Aufpralls um.
Schienenräder mit Elektromotor betrieben
Der Bericht sei noch Verschlusssache, heißt es. Am Donnerstag hatten Ermittler der Kriminalpolizei und Mitarbeiter des Amtes für Arbeitsschutz Thüringen die Untersuchungen aufgenommen.
Laut zitiertem Bericht rollte der Kran auf Eisenrädern, die über einen Elektromotor angetrieben wurden. Warum der Kran nicht wie geplant zum Stehen kam, sei zu klären, hieß es weiter.
Bei dem Unglück am Mittwoch war ein 60 Jahre alter Bauarbeiter ums Leben gekommen, vier weitere Männer wurden verletzt, einer von ihnen schwer.
Unfall-Kran wird Touristenmagnet
Unterdessen entwickelt sich die Unglücksstelle zu einem Besuchermagnet. Besonders in den Abendstunden seien viele Menschen in der Nähe, um den umgestürzten Kran anzuschauen, heißt es. Wann der Kran, dessen Ausleger 60 Meter lang ist, geborgen werden kann, ist noch unklar.
Die Unglücksstelle befindet sich auf einer Brückenbaustelle der B90, die über die Bleilochtalsperre nahe Bad Lobenstein führt. Aufgrund des schlechten Zustands der alten Brücke wird derzeit an einem Ersatzneubau gearbeitet. Bis zur Fertigstellung der neuen Brücke wird der Verkehr noch parallelüber die alte Brücke geführt.
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MDR (dvs)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. September 2024 | 08:00 Uhr