Saale-Orla-Kreis Nach Insolvenz: Rosenbrauerei Pößneck will bald wieder Gehälter selbst zahlen
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23. April 2025, 14:23 Uhr
An diesem Mittwoch ist der Tag des Bieres, aber auch die Thüringer trinken immer weniger Bier. Steigende Rohstoff- und Energiekosten und die Aktionspreise der Großen machen Brauern zu schaffen. In Pößneck musste im Februar die traditionsreiche Rosenbrauerei Insolvenz anmelden. Aufgeben ist dort allerdings keine Option.
Die insolvente Rosenbrauerei in Pößneck im Saale-Orla-Kreis will bei den Betriebskosten deutlich einsparen. Durch eine neue Photovoltaikanlage kann die Brauerei nach eigenen Angaben ein Drittel des Stromverbrauchs in der Produktion decken. Dafür hat ein Unternehmen aus Gotha auf dem Dach rund 1.300 Module installiert.
Nach Angaben des Insolvenzverwalters will die Brauerei die Gehälter ab Mai wieder aus eigenen Einnahmen zahlen. Dann endet das Insolvenzgeld. Kaufinteressenten hätten die Brauerei bereits besichtigt und auch die Kunden seien treu geblieben.
Trotzdem leidet auch die Rosenbrauerei unter dem sinkenden Bierkonsum in Thüringen. Im vergangenen Jahr sank der Konsum landesweit von 2,2 Millionen auf 2,1 Millionen Hektoliter- 40 Prozent weniger als vor 15 Jahren.
Am 21. Februar wurde deshalb Insolvenzantrag beim Amtsgericht Gera gestellt. Schon Ende Januar hatte die Rosenbrauerei für Schlagzeilen gesorgt. Damals kündigte sie an, ihre Weimarer Produktionsstätte zu schließen und das Ehringsdorfer Bier nur noch in Pößneck zu brauen. Hohe Herstellungskosten wurde als ein Grund genannt.
MDR (adr/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 23. April 2025 | 19:00 Uhr
Frank3 vor 4 Wochen
Klar können die rechnen, aber wenn es nicht schon so unsäglich viel Solar gäbe, würde die kWh nicht 40 Cent kosten sondern 25 und sie müssten nicht rechnen. Und weil alle rechnen verschäft sich das von Jahr zu Jahr. Im Sommer bezahlen wir das ausland, damit sie den Solarstrom abnehmen und wenn Dunkelflaute ist kostet die kWh über einen €. Aber evtl produziert die Brauerei dann am Besten nur noch im Sommer, wenn die Sonne scheint, dann sparen sie 100% der Stromkosten.
Peter vor 4 Wochen
Frank3: Ich traue den gegenwärtig in der Brauerei Verantwortlichen durchaus zu, dass sie genau gerechnet haben, bevor sie die PV-Anlage gekauft haben.
Frank3 vor 4 Wochen
Das ist wie beim Wasser. Wenn man wasser spart mit Zisterne, spart man Geld. Das nützt aber nichts, weil der Versorger das Geld braucht, also wird das Wasser teurer. Den größten Anschiss haben dann die, die nicht sparen können, weil sie keinen platz für eine Zisterne haben. Bei der Solaranlage ist es das Gleiche. Weil wir an einem Sonnentag Stromüberschuss haben, hält man die Windräder an, und die bekommen aber den Strom bezahlt, den sie hätten liefern können. Das Kohlekraftwerk wird ebenfalls bezahlt für die Bereitschaft und das Gaskraftwerk genauso und deswegen kann man den Strom nicht mehr bezahlen. Und da ist es dann auch noch sozial ungerecht. denn die, die wenig Geld haben müssen den hohen Strompreis bezahlen ohne die Möglichkeit Solar aufs Dach zu schrauben. Und wenn man mal darüber nachdenkt, kommt dann der grüne Heiligenschein ganz schnell ins Wanken.