Eschenbach Energiepreise zu hoch: Traditionsbetrieb stellt Produktion ein
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Der Porzellan-Hersteller Eschenbach in Triptis wird seine Produktion zum Jahresende einstellen. Als Grund gab das Unternehmen die gestiegenen Energiepreise an. Geschäftsführer Rolf H. Frowein sagte MDR THÜRINGEN, Eschenbach müsste für das benötigte Gas ab Januar gegenüber dem aktuellen Vertrag den sechsfachen Preis bezahlen. Ein wirtschaftlicher Betrieb des Unternehmens über das Jahresende hinaus sei daher nicht möglich, ohne die Verkaufspreise zu verdoppeln, hieß es.
Eschenbach-Porzellan schließt - 99 Mitarbeiter betroffen
Von der Betriebsschließung sind laut Geschäftsführer 99 Mitarbeiter betroffen. Sie sollen Abfindungen erhalten und bei der Arbeitssuche unterstützt werden. Nach ersten Gesprächen gebe es Hoffnungen, dass mindestens die Hälfte der Mitarbeiter ab Januar neue Anstellungen bei Unternehmen am Standort finden.
Unternehmen feierte 130-jähriges Bestehen
Der Traditionsstandort in Triptis feierte in diesem Jahr seinen 130. Geburtstag. Das Werk musste nach 1990 zwei Insolvenzen verkraften. Seit 2005 ist Rolf H. Frowein Eigentümer. Das Unternehmen beliefert seitdem vor allem Hotels und Gaststätten.
Laut Geschäftsführer hat Eschenbach Porzellan volle Auftragsbücher. Mit dem Ende der Produktion zum Jahresende müssen nach seinen Worten etwa 1,5 Millionen Porzellanartikel aus dem Lager abverkauft werden.
MDR (adr/fno)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 31. August 2022 | 16:00 Uhr
Frau K. am 02.09.2022
@Tacitus
Falsch: Frankreich bezieht kein Gas mehr über Pipelines aus Russland und dieser Wegfall hebt die gestiegenen Flüssiggasslieferungen wieder auf.
Lumberjack am 02.09.2022
@Ralf G: da stimme ich ihnen absolut zu. "klimaneutrale Energieversorgung eines Industrielandes wie Deutschland ist mit Erneuerbaren allein nicht möglich" vielleicht soll ja nur die Klimaneutralität erreicht werden und dafür ein Industrieland aufgegeben werden? Ich habe derartige Äußerungen viel zu oft gehört und gelesen. Es gibt Mitmenschen und ganze Organisationen, die das für den einzig richtigen Weg der Zukunft halten und gehen davon aus, dass es die ganze Welt nachmacht. Wenn dieses "Experiment" für uns schiefgeht, können wir die Deindustrialsierung unseres Landes mit all ihren Folgen leider nicht rückgängig machen.
Frau K. am 02.09.2022
@Anni
dort (Polarforschungsstation) läuft es über Generatoren - ein eigenes Atomkraftwerk gibts dort noch nicht und in Sibirien gibt es des öfteren Stromausfall.... Die kochen auch nur mit Wasser oder glauben sie Putin kann übers Wasser laufen?