Schleizer Klinik-Aus Ärztliche Bereitschaft für Saale-Orla-Kreis nun in Pößneck
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01. Oktober 2024, 16:09 Uhr
Seit Ende August ist die Sternbach-Klinik in Schleiz endgültig geschlossen. Auch die Räume für den Bereitschaftsdienst sind weggefallen. Ersatz gibt es jetzt in Pößneck.
Nach der Insolvenz der Sternbach-Klinik in Schleiz ist der ärztliche Bereitschaftsdienst für den Saale-Orla-Kreis vorerst gesichert. Wie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mitteilte, können sich ab dem 3. Oktober Patienten mit Beschwerden an den Bereitschaftsdienst der Thüringen Kliniken in Pößneck wenden.
Die Sternbach-Klinik in Schleiz war Ende August geschlossen worden. Dem Betreiber zufolge konnte das Krankenhaus nicht mehr finanziell getragen werden.
Bereitschaftsdienst im Saale-Orla-Kreis gefährdet
Der Kassenärztlichen Vereinigung zufolge hatte sich die Insolvenz auch auf den Bereitschaftsdienst ausgewirkt. Die Räume für die Bereitschaft konnten in Schleiz nicht mehr genutzt werden. Stattdessen seien jetzt in der Pößnecker Klinik neue Räumlichkeiten gefunden worden, die die Anforderungen einer qualitativen Versorgung erfüllen.
Damit hätten die Patienten einen festen Anlaufpunkt, wenn die Praxen geschlossen sind. Der Fahrdienst für Patienten, die nicht mobil sind, ist laut KV ebenfalls gesichert.
Der Bereitschaftsdienst ist ab 3. Oktober unter der Nummer 116 117 wie folgt zu erreichen: Freitag von 17 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag, an Feiertagen und Brückentagen sowie an Heiligabend und Silvester von 9 bis 17 Uhr.
Der Fahrdienst übernimmt dringende Hausbesuche bei Patienten, die nicht transportfähig sind, zu folgenden Zeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag von 18 bis 7 Uhr am Folgetag; Mittwoch und Freitag von 13 bis 7 Uhr am Folgetag; Samstag, Sonntag, an Feiertagen und Brückentagen sowie an Heiligabend und Silvester von 7 Uhr bis 7 Uhr am Folgetag.
Neuer Rettungswagen in Schleiz
Das Landratsamt kündigte am Montag an, als Reaktion auf das Schleizer Klinik-Aus einen zusätzlichen Rettungswagen zu beschaffen. Das Fahrzeug werde bis mindestens Juni 2025 bei der Feuerwehr im Schleizer Ortsteil Oschitz stationiert sein. Die Feuerwehr hatte aus Sorge um die medizinische Versorgung einen zweiten Rettungswagen gefordert.
MDR (lou/sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 01. Oktober 2024 | 13:30 Uhr
Frank3 vor 1 Wochen
Das hätte nicht auf die grüne Wiese gemusst, das gabs schon und wurde als eines der ersten geschlossen
Das war vermutlich zu klein, stand aber auf einem großen Grundstück
Taus RanderS vor 1 Wochen
Mit dem Wissen von heute lässt sich leicht sagen:
Man hätte Ende der 1990er Jahre ein kleines kommunales Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung bei Neustadt/ Orla auf die grüne Wiese bauen und alle anderen 4 Kliniken im SOK schließen sollen. Dieses Haus hätte sicher heute noch Bestand! Stattdessen hat man groß saniert und dann geschlossen (Ranis, Ebersdorf) bzw. ausgebaut und dann an die Nachbarkreise verschenkt (Pößneck nach Saalfeld, Schleiz nach Greiz). Mitbestimmen wollte der SOK auch nie, weil das hätte auch mitzahlen bedeutet. Nun ist man letztlich vom Wohl und Wehe des LK Saalfeld-Rudolstadt als Träger der Thüringen-Kliniken abhängig.
Die Entwicklungen im Gesundheitswesen und bei Fachkräften waren damals auch schon absehbar. Aber die Entscheidungen trafen eben Lokalfürsten in Rathäusern und Landratsämtern - die haben oft wenig Ahnung vom Gesundheitswesen und schenken dem Wahlvolk auch nur ungern reinen Wein ein. Unabhängig vom Parteibuch.