Verkehr Vattenfall will schwere Lkw von Hohenwarte-Staumauer verbannen
Hauptinhalt
Um die Belastung für die 80 Jahre alte Staumauer zu verringern, will der Energieversorger Vattenfall nur noch deutlich leichtere Fahrzeuge auf der Straße auf dem Hohenwartestaudamm zulassen. Es sind Ausnahmen geplant.

Über die Staumauer des Hohenwartestausees sollen nach dem Willen des Energieversorgers Vattenfall keine schweren Lkw mehr fahren. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen entsprechenden Antrag beim Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gestellt. Konkret geht es um Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht.
Vattenfall begründet den Antrag damit, dass die etwa 80 Jahre alte Staumauer durch die schweren Fahrzeuge enorm belastet werde. Trotz des heute erlaubten Höchstgewichts von 20 Tonnen seien immer wieder deutlich schwerere Lkw auf dem Damm unterwegs. Dazu gehörten vor allem Holztransporter und Baufahrzeuge. Zuerst hatte die "Ostthüringer Zeitung" von der geplanten Auflage berichtet.
Verbot soll nicht für Rettungswagen gelten
Eine Routine-Überprüfung im vergangenen Sommer bestätigte laut Vattenfall die enormen Belastungen für das Bauwerk. Mit dem Fahrverbot will der Betreiber gravierende und sicherheitsrelevante Schäden vermeiden. Rettungsfahrzeuge und Busse sollen vom Fahrverbot ausgenommen werden. Das Landratsamt in Saalfeld erklärte, dass es den Antrag derzeit prüft.
Die Staumauer war 1940 gebaut und in den 1990er-Jahren saniert worden. Auf der Mauerkrone befindet sich eine Landstraße, die von Anwohnern und Urlaubern genutzt wird, um zu den Orten südlich des Stausees zu gelangen. Am Hohenwartestausee befindet sich eines der Pumpspeicherkraftwerke des Stromkonzerns Vattenfall. Im Oktober hatte die Gemeinde Hohenwarte entgegen ursprünglicher Pläne, einen geplanten Aussichtsturm dort nicht zu bauen.
MDR (sre/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. Februar 2023 | 13:00 Uhr
Harka2 vor 7 Wochen
Es kommt gar nichts, denn schon das bestehende Verbot von Schwerlastfahrzeugen wird nicht kontrolliert und somit auch nicht umgesetzt. Eine Verschärfung wäre somit nur ein Alibiverbot, mit dem die Verantwortlichen die Schuld an einem Unglück von sich weisen würden.
Harka2 vor 7 Wochen
Das ist mir schon klar, aber vielleicht kann man so den Druck erhöhen und nicht nur labern. Letztlich wäre eine weitere Einschränkung des Schwerlastverkehrs über die Brücke doch auch nur ein Mohnnuckel fürs Volk, denn der ist schon jetzt eingeschränkt und man hält sich nicht dran, weil das Verbot niemand kontrolliert.
Fehlerteufel vor 7 Wochen
Kann man die Straße nicht einfach in Stand setzen? Was kommt nach der Reduzierung von 20t auf 7,5t? Eine dauerhafte Vollsperrung? Ich denke, es werden noch Sponsoren für die Sanierung der Landesstraße mit Brücke im Staudamm gesucht. Und das Suchen wird wahrscheinlich genauso lange dauern, wie an der Linkenmühlenbrücke. Bis dahin werden wir wohl zu Fuss "über sieben Brücken gehen, sieben dunkle Jahre überstehen". ;-)