Schmiedefeld Thüringer Waldverein muss "Leipziger Turm" verkaufen

09. Januar 2023, 08:31 Uhr

Der Thüringer Waldverein muss seinen "Leipziger Turm" in Schmiedefeld im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt verkaufen. Wie der Vereinsvorsitzende Siegward Franke MDR THÜRINGEN sagte, ist der Verein von der Insolvenz bedroht.

Gastronomie soll wiederbelebt werden

Nachdem die Pächterin die Gaststätte im Turm aufgegeben habe, musste der Verein deren Schulden bei den Lieferanten für Strom und Gas bezahlen. Nach Vereinsangaben handelt es sich um einen mittleren vierstelligen Betrag. Die Pächterin habe die Zähler nicht auf sich umgemeldet, so dass der Verein Vertragspartner geblieben sei.

Laut Franke laufen bereits Gespräche mit einem Kaufinteressenten. Laut Verein will dieser wieder Gastronomie im 17 Meter hohen Turm anbieten.

Wie der "Leipziger Turm" zu seinem Namen kam Seinen Namen erhielt der Leipziger Turm in den 1930er-Jahren. 1929 besuchte der Natur- und Wanderfreund Prof. Wilhelm Greiner aus Eisenach die Gegend und war von der Aussicht auf dem 801 Meter hohen Gipfelplateau des Rauhügels so begeistert, dass er in einem Gutachten den Bau einer Schutz- und Aussichtshütte propagierte. Am Pfingstsonntag 1931 besuchten Wanderfreunde des Zweigvereines Leipzig ebenfalls die Gegend. Sie hatten den Aufruf des Schmiedefelder Zweigvereines zur Unterstützung des Turmbaus im Thüringer Monatsblatt verfolgt. Im Ergebnis dieses Besuches überreichte der Verein eine Spende von 2.000 RM, so dass zur Realisierung nur noch 615 RM fehlten. Der großzügige Beitrag des Leipziger Vereins wurde dadurch gewürdigt, dass der Turm den Namen Leipziger Turm verliehen bekam.

Quelle: rennsteigtripp.de

Luftaufnahme der Stadt Geisa im Süden des Wartburgkreises in der thüringischen Rhön im Ulstertal. mit Video
Bildrechte: MDR/Jörg Pezold

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 04. Januar 2023 | 19:00 Uhr

5 Kommentare

Harka2 am 05.01.2023

Als ich vor Corona das letzte mal dort war, wirkte die Gaststube zwar gepflegt, aber völlig veraltet und abgelebt. Ein neuer Mieter müsste die Hütte erst mal komplett sanieren und dann hoffen, dass er mit den Saison- und den Wochenendsgästen über die Runde kommt. Das dürfte schwer werden.

Harka2 am 05.01.2023

Die Praxis zeigt, dass einmal geschlossene Ausflugsgaststätten nur in den wenigsten Fällen wieder geöffnet werden.

@mdr
Warum fehlt auf dem Bild der "schicke" Sendemast, der praktisch direkt neben dem Turm steht?

MDR-Team am 04.01.2023

Hallo Burgfalke,
die Pächterin hatte nach Angaben des Vereins die Zähler nicht umgemeldet, so dass der Verein Vertragspartner für die Lieferanten geblieben sei.

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