Industrie Heißer als ein Vulkan: Stahlwerk in Unterwellenborn fährt den Ofen hoch
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Bis zu 1.600 Grad Celsius heiß wird der Ofen des Stahlwerks Thüringen. Zwei Wochen lang stand die Produktion wegen Reparaturen still. Nun entstehen in Unterwellenborn wieder 120 Tonnen flüssiger Stahl in einer Stunde.

Dienstag, 6 Uhr morgens: In der Produktionshalle des Stahlwerks in Unterwellenborn wird der Ofen angeheizt. Was nicht gleich beim ersten Versuch klappt, ist auch für die Stahlarbeiter ein besonderer Moment. Zwei Wochen lang stand die Produktion still. So lange dauerte die jährliche Großreparatur.
Unter anderem wurden Maschinen, Steuerungstechnik und Steuerbühnen für die Produktion des Stahls repariert oder erneuert - für insgesamt rund zehn Millionen Euro. 550 Mitarbeiter aus rund 100 externen Unternehmen waren beteiligt.
Ofen braucht so viel Strom wie eine Stadt
Jetzt wird der Elektroofen wieder gestartet. Vom Steuerstand aus haben die Fachleute den besten Blick auf den Ofen. Von hier aus werden Schmelze und Temperatur gesteuert. Von oben wird in den Ofen Schrott eingeschüttet. Nach knapp einer Stunde entstehen 120 Tonnen flüssiger Stahl.
Bis zu 1.600 Grad Celsius heiß wird es im Ofen, heißer als in so manchem Vulkan. Zum Betrieb des elektrischen Ofens werden 120 Megavoltampere benötigt. Das entspricht in etwa dem elektrischen Bedarf einer Stadt mit 120.000 Einwohnern (einer Stadt in etwa so groß wie Jena).
700 Menschen arbeiten im Stahlwerk Thüringen
Auch ein Brückenkran wurde bei der Großreparatur in den vergangenen zwei Wochen neu montiert. Die Kräne sammeln den Stahlschrott vom Schrottplatz des Stahlwerks ein. Den Schrott bringen Zulieferer aus bis zu 300 Kilometern Entfernung hierher.
Im Waggon auf der Schiene rollt der Schrott in die Produktionshalle. Im Schmelzbetrieb arbeiten rund 50 Menschen. Insgesamt hat das Stahlwerk Thüringen rund 700 Mitarbeiter und etwa 30 Lehrlinge.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 10. August 2021 | 19:00 Uhr