Atomkraftwerk Ohu bei Landshut
Das Atomkraftwerk Isar/Ohu 2 ist eines der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland, die aktuell noch am Netz sind. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Landesparteitag Thüringer FDP-Chef Kemmerich will wieder mehr Atomkraft

02. Juli 2022, 19:49 Uhr

Auf dem Landesparteitag der FDP hat sich Landeschef Thomas Kemmerich für den Weiterbetrieb und die Reaktivierung von deutschen Atomkraftwerken ausgesprochen. Die letzten drei sollen Ende 2022 vom Netz gehen. Der Windkraftausbau soll hingegen nicht weitergehen.

Die Thüringer FDP hat sich auf ihrem Landesparteitag für den Wieder-Ausbau der Kernkraft ausgesprochen. Thomas Kemmerich sagte am Samstag in Bad Langensalza, zur Sicherung des deutschen Strombedarfs sollten nicht nur die drei letzten noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar/Ohu 2 weiterlaufen.

Diese sollen eigentlich Ende 2022 vom Netz gehen. Das sieht die 2011 verabschiedete 13. Novelle des Atomgesetzes vor. Nach Ansicht der Thüringer FDP-Chefs sollen auch die Ende vergangenen Jahres stillgelegten Werke wieder in Betrieb genommen werden.

Kemmerich gegen Windkraftausbau

In seiner programmatischen Rede vor den Delegierten sagte Kemmerich, für die Wirtschaft müsse sichere und bezahlbare Energie bereitgestellt werden. Dazu solle auch die umstrittene Schiefergasgewinnung in Deutschland möglich sein. Damit könne Deutschland zehn Jahre lang mit Gas versorgt werden. Den Windkraftausbau werde die FDP dagegen bekämpfen.

Kritik an Grünen

Den Grünen warf er vor, an der "Deindustrialisierung Deutschlands" zu arbeiten. Zum Krieg in der Ukraine sagte Kemmerich, man müsse sie verteidigungsfähig halten. Sie werde den Krieg aber nicht gewinnen können.

Die Thüringer FDP will auf dem Landesparteitag in Bad Langensalza an diesem Wochenende ihre Strategie für die kommende Landtagswahl in zwei Jahren entwickeln.

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MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. Juli 2022 | 13:00 Uhr

48 Kommentare

Britta.Weber am 04.07.2022

@Mediator, der Spruch war absolut zum Thema und er trifft den Kern des Problems. Wenn jemand ein Bonmot nicht versteht, muss es nicht am Bonmot liegen (frei nach Georg Christoph Lichtenberg).
P.S.
1. Vielleicht geht es auch schneller- ein paar Monate Frieren könnten bei manchen den Erkenntnisprozess beschleunigen.
2. Ich bin nicht generell gegen den Ausstieg aus der Kernenergie, dann müssen aber andere sichere und preiswerte Energieformen für unser Hochindustrieland her, kein Zappelstrom.

Mediator am 04.07.2022

Der Kemmerich wieder, bekannt aus Funk und Fernsehen, weil er sich mit der Annahme einer Wahl, bei der er nur Zählkandidat war, hatübertölperln lassen.

Jetzt macht er der Bevölkerung ein X für ein U vor, nur weil er glaubt aus deren Angst vor einem kalten Arsch im Winter 22/23 Profit schlagen zu müssen.

Dabei ignoriert er, dass keines unserer Atomkraftwerke zu diesem Zeitpunkt noch über eine Genehmigung, attestierte technische Sicherheit und vor allem Brennstoff verfügt.

Vielleicht sollte sich der Repäsentant einer 5% Partei in einem Bundesland das gerade mal 2,5% derBundesbevölkerung stemmt doch besser zu Dingen äußern die seiner Bedeutung entsprechen. War da nicht ein neuer Radweg um Weimar herum geplant?

Mediator am 04.07.2022

@Britta.Weber

Mal abgesehen davon, dass sie nicht zum Artikel kommentieren oder es nicht hinkriegen auf einen Kommentar korrekt zu antworten, ist ihre Äußerung doch wohl kaum mehr als ein Allgemeinplatz.

Nur weil Britta.Weber, die mir im Forum nicht wirklich durch fundierte Beiträge aufgefallen ist, etwas als Dummheit bezeichnet, trifft dies sicherlich nicht automatisch zu.

Der Ausstieg aus der Kernenergie ist ein Thema, dass Deutschland seit Jahrzenten beschäftigt und dass lange beschlossen wurde. Nur weil die Regierung Merkel es versäumt hat eneuerbare Energien entsprechend zu pushen, wird der Atomausstieg nicht verkehrt.

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