"Mission Silberlocke"Ex-Ministerpräsident Ramelow führt Thüringer Linke in die Bundestagswahl
Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow führt den Landesverband seiner Partei Die Linke in den Bundestagswahlkampf. Auf den Plätzen der Landesliste folgen eine Ex-Landtagsabgeordnete und eine Kommunalpolitikerin.
Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow ist Spitzenkandidat des Linke-Landesverbands im Bundestagswahlkampf. Auf einem Landesparteitag am Sonnabend in Sömmerda wurde Ramelow mit 96 Prozent der Stimmen auf Platz 1 der Landesliste gewählt. Vor einer Woche war der 68-Jährige bereits als Direktkandidat für den Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II nominiert worden. Ramelow ist seit dem Amtsantritt seines Nachfolgers Mario Voigt (CDU) einfacher Abgeordneter im Thüringer Landtag.
Vogtschmidt und Eißing auf Plätzen 2 und 3
Auf Listenplatz 2 wählten die Delegierten auf dem Parteitag mit 84 Prozent die Erfurterin Donata Vogtschmidt. Sie bewirbt sich zudem um das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Eichsfeld - Nordhausen - Kyffhäuserkreis. Die 26-Jährige war von 2021 bis 2024 Abgeordnete des Thüringer Landtags.
Auf Platz 3 der Liste wählten die Delegierten die Altenburgerin Mandy Eißing. Die 48-Jährige erhielt 89 Prozent der Stimmen. Die Büroleiterin des Linke-Europaabgeordneten Martin Schirdewan kandidiert zudem im Thüringer Saale-Bundestagswahlkreis für das Direktmandat.
Der Parteitag wählte zudem sieben weitere Listenkandidaten auf die Plätze 4 bis 10.
Ramelow auf "Mission Silberlocke"
Ramelow beteiligt sich mit seiner Kandidatur an der "Mission Silberlocke". Mit dieser Bezeichnung propagiert Die Linke die Direktkandidatur von drei langjährigen und prominenten Parteimitgliedern für den Bundestag. Neben Ramelow sind das Gregor Gysi aus Berlin und Dietmar Bartsch aus Rostock.
Drei Direktmandate würden weiteren Linke-Kandidaten den Einzug in den Bundestag sichern, auch wenn die Partei weniger als fünf Prozent der Stimmen erzielt. Diese sogenannte Grundmandatsklausel sieht vor, dass die Partei von drei erfolgreichen Direktkandidaten in Höhe ihres Zweitstimmenergebnisses im Parlament vertreten ist.
Ein solcher Einzug in den Bundestag war der Partei Die Linke bei der letzten Bundestagswahl 2021 gelungen. Weil Sören Pellmann in Leipzig sowie Gregor Gysi und Gesine Lötzsch in Berlin jeweils ihre Wahlkreise gewannen, griff die Fünfprozenthürde nicht. 4,9 Prozent der Zweitstimmen bedeuteten 39 Mandate. Für Thüringen zogen daher 2021 Susanne Hennig-Wellsow, Ralph Lenkert und Martina Renner in den Bundestag ein.
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MDR (ost)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 21. Dezember 2024 | 19:00 Uhr
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