SchulstartZwölf Schulen in Thüringen wegen Bombendrohungen evakuiert - keine Funde
Am ersten Schultag sind an zwölf Thüringer Schulen Bombendrohungen eingegangen. Die Schulgebäude wurden evakuiert. In einigen Schulen wurde später der Unterricht wieder aufgenommen.
Am ersten Schultag sind an zwölf Thüringer Schulen Bombendrohungen eingegangen. Wie die Polizei bestätigte, waren unter anderem Schulen in Bad Lobenstein, Eisenach, Erfurt, Friedrichroda, Ilmenau, Schmölln, Stadtilm und Weimar betroffen. Die Schulgebäude wurden geräumt und durchsucht.
Landesweit seien auch Sprengstoffspürhunde zum Einsatz gekommen, teilte die Landeseinsatzzentrale der Polizei mit. In keiner Schule seien gefährliche oder verdächtige Gegenstände gefunden worden, hieß es.
Am Morgen waren in den Schulen E-Mails eingegangen, in denen mit einer Bombenexplosion gedroht wurde. In allen bislang bekannten Fällen handelte es sich laut Landeseinsatzzentrale um eine wortgleiche E-Mail mit derselben Absenderadresse. Hinweise auf die Verfasser habe es zunächst nicht gegeben.
Unterricht nach Durchsuchung zum Teil fortgesetzt
In Erfurt waren laut Polizei fünf Schulen betroffen: das Heinrich-Mann-Gymnasium, die Gemeinschaftsschule am Roten Berg, die Jenaplanschule sowie die Gemeinschaftsschulen 8 und 10 in der Mittelhäuser Straße. Diese Schulen wurden geräumt und von der Polizei durchsucht. Die Schülerinnen und Schüler seien abgeholt oder nach Hause geschickt worden. Der Unterricht wurde an den Schulen nicht wieder aufgenommen. Die Polizei ermittelt wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.
Auch Schulen in Schmölln - etwa das Roman-Herzog-Gymnasium - und Bad Lobenstein erhielten eine Drohmail. Das Gleiche gilt für das Weimarer Goethe-Gymnasium. Laut Polizei wurden beide Standorte der Schule zeitweise evakuiert und durchsucht. Gefunden wurde aber nichts. Der Unterricht wurde wieder aufgenommen.
Nach Angaben der Polizei wurde auch im Ilmenauer Goethegymnasium wieder unterrichtet. Ebenso wie in Stadtilm, wo das Gebäude der Gemeinschaftsschule zwischenzeitlich geräumt worden war.
Drohungen an Thüringer Schulen
Bildungsminister Helmut Holter (Linke) sagte: "Es ist eine Schande, dass Schulkinder zum Schuljahresbeginn bedroht werden. Es ist skrupellos und niederträchtig." Solche Bedrohungen des Schulfriedens müssten scharf verfolgt und hart bestraft werden. Die Taten richteten sich gegen schutzbedürftige Kinder und ihre Rechte. "Wir müssen auch Nachahmungstäter abschrecken", sagte Holter weiter. Er bedankte sich bei den Schulen für deren schnelles und umsichtiges Handeln.
Es ist skrupellos und niederträchtig.
Bildungsminister Helmut Holter über die Drohungen
Bereits im März und Mai dieses Jahres gingen Drohungen an der Ulrich-von-Hutten-Schule in Erfurt ein. Die Polizei evakuierte das Gebäude jeweils. Auch im Herbst vergangenen Jahres gab es eine Serie von Drohungen gegen Schulen via E-Mail. Damals konnte die Polizei Entwarnung geben.
Zudem sorgte ein Brief an Eltern von Thüringer Schulkindern für Diskussionen, in dem der Umgang bei Bedrohungslagen an Schulen thematisiert wurden.
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MDR (soh/cfr)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. August 2024 | 09:00 Uhr