Interne Kämpfe Nach weiteren Rücktrittsforderungen - Kemmerich lehnt Rückzug ab
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19. September 2024, 15:32 Uhr
Gegen den Thüringer FDP-Vorsitzenden Thomas Kemmerich sind erneut Rücktrittsforderungen laut geworden. Der FDP-Kreisverband Hildburghausen macht Kemmerich für das desaströse Ergebnis bei der Landtagswahl verantwortlich und fordert seinen Rückzug, wie das Freie Wort berichtet.
Zuvor hatten unter anderem die Jungen Liberalen (JuLis) in Thüringen einen Wechsel an der Spitze der Landespartei und eine komplette Neuausrichtung gefordert.
Kemmerich selbst sagte MDR THÜRINGEN, ein Rücktritt komme für ihn nicht in Frage, und warf seinen Kritikern "schlechten Stil" vor. Wer künftig die Partei führe, werde in einem Monat beim Landesparteitag entschieden. Dann werde ein neuer Vorstand gewählt.
Kritik auch am Landtagswahlkampf
Der FDP-Kreisverband Hildburghausen hatte kritisiert, der Landtagswahlkampf sei durch Inhaltsleere, Personenkult und offene Feindschaft gegen die eigene Bundespartei geprägt gewesen.
In einer Mitteilung hieß es demnach, der Kreisverband distanziere sich seit langem von der Entwicklung in der Landes-FDP, Forderungen anderer Verbände nach einem kompletten Neuanfang schließe man sich ausdrücklich an.
Thomas Kemmerich sagte, er kenne den Verfasser, man sei politisch "noch nie eins" gewesen. Statt öffentlich seinen Rücktritt zu fordern, sollten alle Kräfte gebündelt werden, um die FDP wieder stark zu machen.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. September 2024 | 15:00 Uhr
Burgfalke vor 3 Wochen
Für mich istbund bleibt diese Partei die Partei der Egoisten und der Selbstdarsteller! Besonders gut in der Person K. verkörpert!
Die ursprünglichen Werte von Schell, Genscher und Co. sind doch nur noch Schall und Rauch.
Freies Moria vor 3 Wochen
Nun ja, eine gewisse Zentrierung auf die Person war im Wahlkampf nicht zu übersehen. Da war das Risiko des aktuellen Szenarios gleich eingebaut.
Aber auch die anderen Parteien waren stark personen-fokussiert, insofern ist das auch eine Modeerscheinung oder vielleicht auch eine Folge fehlender Argumente.
Der Kreisverband muss sich aber in gleicher Weise die Frage gefallen lassen, ob eine Ausrichtung an der Bundes-FDP das Desaster nicht vergrössert hätte.
Schliesslich war die Thüringen-Wahl ganz wesentlich auch ein Ausdruck der 0%-Ampelzufriedenheit, die sich im Nachgang auch in Umfragen manifestierte.
Gegenüber 0% machen sich 1% Wahlergebnis dann doch eher wie ein persönlicher Wahlerfolg aus, so skurril das auch aussieht...
Goodbye horses vor 3 Wochen
Kleiner Tipp an Herrn Kemmerich und alle FDP-Parteifunktionäre:
Man stänkert nicht gegen eine Regierung, an der man selbst beteiligt ist.
Streitigkeiten innerhalb einer Koalition muss man intern und nicht über die Medien klären.
Das gilt übrigens ganz allgemein auch außerhalb der Politik, Verbündete stänkern nicht öffentlich gegeneinander. Das geht immer nach hinten los.