Verkehr Zugausfälle wegen Personalmangels in Stellwerken: Landrat beschwert sich

17. Oktober 2022, 15:28 Uhr

Hildburghausens Landrat Thomas Müller hat sich bei der Netztochter der Deutschen Bahn über andauernde Zugausfälle wegen Personalmangels beschwert. In einem Brief des CDU-Politikers an DB Netz heißt es, seit Juli 2022 sei auf dem Werrabahn-Abschnitt Themar-Eisfeld ab 16:15 Uhr Betriebsruhe, weil Stellwerke nicht mehr besetzt sind. Dieser "unbefriedigende Zustand" sei bis Ende Oktober verlängert worden. Zudem wisse der Landkreis "aus mehreren Quellen" von Überlegungen, den Schienenersatzverkehr zwischen Themar und Eisfeld bis Jahresende fortzusetzen. Dies sei für den Kreis Hildburghausen "in keiner Weise akzeptabel".

Ersatzbusse bringen Fahrplan durcheinander

Müller forderte DB Netz auf, dafür zu sorgen, dass der Bahnverkehr zwischen Themar und Eisfeld schnellstmöglich in vollem Umfang wieder aufgenommen werden kann. Ansonsten drohe ein Einbruch der Fahrgastzahlen. Auch die positiven Effekte des 9-Euro-Tickets könnten nicht genutzt werden. Müller verwies darauf, dass die Ersatzbusse länger unterwegs sind; Anschlussbusse könnten deswegen nicht erreicht werden. In den Regionalbussen, die der Kreis mitfinanziere, führen deswegen weniger Fahrgäste mit. Den Bus-Fahrplan zu ändern, sei wiederum nicht möglich, weil Buslinien miteinander vertaktet seien.

Der Landrat bat die Bahn, schriftlich einen Termin zu nennen, zu dem die Stellwerke wieder regulär besetzt sind. Die Strecke Themar-Eisfeld wird von der Süd-Thüringen-Bahn bedient.

MDR (co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 17. Oktober 2022 | 15:30 Uhr

10 Kommentare

martin am 17.10.2022

Gibt es im Regionalverkehr eine Leistungserbringungspflicht für die DB Regio? Ich meine, dass die Länder alle Verkehrsleistungen ausschreiben. Dafür kann dann DB Regio - wie mögliche Mitbewerber - ein auskömmliches Angebot unterbreiten oder auch nicht.

Ich meine, dass der Bund noch alle Aktien hält - oder hat er Anteile verkauft?

steka am 17.10.2022

Das Stellwerksproblem betrifft aber hauptsächlich Strecken mit alter Technick. Das muß man gelernt haben und man muß auch örtlicht eingearbeitet werden, jeder Bahnhof, jedes Stellwerk hat andere Anforderungen. Wenn jetzt immer mehr die alten Eisenbahner in Rente gehen und die neuen Stellwerker nur noch "Computerspielen" gelernt haben passiert eben sowas. Und das Problem wird noch zunehmen. Aber der Staatskonzern ist darauf getrimmt der Lufthansa konkurrenz zu machen.
Alle anderen Strecken werden vernachlässigt. Zum anderen geht auch das Instandhaltungs- und Personalinteresse zurück, wenn aud den Anlagen eh nur die Konkurrenz fahren soll.

Pattel am 17.10.2022

Das sind alle Folgen der Deutschen Bahnreform,
Die Bahn kann man eben mit der Lufthansa vergleichen mit solchen Ideen kam mancher Manager an den Start.
Alles zu privatisieren funktioniert so nicht, Bahn ist Aufgabe vom Bund und nicht der Aktionäre wo alles auf Gewinn aus ist. Da zählt nur das die Aktien steigen. Vor allem bei den Gründungen der Verkehrsverbünde mit Stützung vom Bund ging alles in die Hose. Was sich nicht lohnt fällt zur DBAG zurück und die muss dann die Leistung erbringen.

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