Polizei Proteste in Schleusingen: Rangeleien mit Holocaust-Leugner

10. Mai 2023, 23:59 Uhr

Eine Demonstration in Schleusingen gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft ist am Mittwoch von mehreren Neonazis begleitet worden. Als ein Holocaust-Leugner sein Mikrofon nicht aus der Hand geben wollte, kam es zu Rangeleien.

In Schleusingen im Landkreis Hildburghausen hat es am Mittwochabend bei einer Demonstration gegen eine Flüchtlingsunterkunft Rangeleien mit der Polizei gegeben. Zu dem Eklat war es gekommen, als der Rechtsextremist und Holocaust-Leugner Axel Schlimper das Mikrofon nicht aus der Hand geben wollte.

Nach rechtsradikalen Äußerungen hatte zuvor der Versammlungsleiter René Stubenrauch die Rede Schlimpers beenden wollen. Die Polizei ermittelt gegen Axel Schlimper wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz sowie wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Wie ein Polizeisprecher MDR THÜRINGEN sagte, haben die Organisatoren besonnen gehandelt.

Auch Neonazis aus Bayern nutzen die Bühne

An der Demonstration beteiligten sich nach Angaben der Polizei 520 Teilnehmer. Unter den Demonstranten waren auch zahlreiche Anhänger der rechtsextremen Szene aus Bayern. Mehrere Demonstranten trugen szenetypische Kleidung.

Thüringer Innenminister bei Gegendemo

An der Gegendemonstration nahmen 50 Menschen teil. Unter ihnen war auch Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD).

In Schleusingen gibt es seit Längerem heftige Proteste, weil im ehemaligen Krankenhaus Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Nach Angaben von Landrat Thomas Müller (CDU) sollen ab Sommer zwischen 80 und 100 Menschen einziehen. Die Stadt hatte unlängst ihre Pläne für einen Lauf zurückgezogen.

MDR (bee/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 11. Mai 2023 | 08:30 Uhr

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