KommunalwahlenWer in die Stichwahl um das Bürgermeister-Amt von Hildburghausen geht
Bei der Bürgermeisterwahl in Hildburghausen hat keiner der vier Kandidatinnen und Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit geholt. Aber zwei Kandidaten lagen klar vorn und gehen nun in die Stichwahl.
Über den neuen Bürgermeister von Hildburghausen in Südthüringen wird erst in einer Stichwahl entschieden. Bei der ersten Runde am Sonntag kam keiner der vier Kandidatinnen und Kandidaten über 50 Prozent. Die beiden Erstplatzierten, die Einzelbewerber Patrick Hammerschmidt und Florian Kirner, machen den Posten daher in der zweiten Runde in zwei Wochen (18. Juni) unter sich aus.
Von den rund 9.300 Wahlberechtigten stimmten am Sonntag rund 4.750 ab, was einer Wahlbeteiligung von 50,9 Prozent entspricht. 45,1 Prozent der Wähler votierten für Hammerschmidt, der für die Fraktion Pro HBN im Stadtrat sitzt. 37,2 Prozent stimmten für Kirner, der auch als Liedermacher unter dem Pseudonym "Prinz Chaos" bekannt ist.
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Hammerschmidt ist langjähriges Stadtrats-Mitglied und vertrat anfangs die CDU. Nach dem Bruch der christdemokratische Fraktion in Hildburghausen gehört der 39-Jährige zur Fraktion Pro HBN. Er leitet den Stadtplanungs-, Bau- und Umweltausschuss. Hammerschmidt will zuerst das Miteinander in Hildburghausen ändern. Zudem müssten dringend die Finanzen der Stadt geregelt werden. Hammerschmidt ist in Hildburghausen aufgewachsen. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne und arbeitet als gelernter Forstwirt für eine Holzfirma.
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Florian Kirner kennen die Hildburghäuser als Liedermacher unter dem Pseudonym "Prinz Chaos". Er besitzt das Schloss im Ortsteil Weitersroda und organisiert jedes Jahr das Paradiesvogelfest. Dieses Jahr konzentriert er sich auf den Wahlkampf. Kirner will der Neustart für Hildburghausen sein. Sollte er gewählt werden, will er vor allem Ruhe in die Stadtverwaltung bringen. "Ich würde da einige Kündigungen zurücknehmen, ich würde einige Leute mir einladen und mich bei ihnen entschuldigen, für das was mit ihnen passiert ist", sagte er vor der Wahl. Insgesamt brauche Hildburghausen eine komplett andere Arbeitsweise. Aber auch der Stadtrat müsse ehrgeiziger und schneller und zielstrebiger werden.
Die Frauen landeten weit dahinter: Die Einzelbewerberin und Stadtratsvorsitzende Kristin Obst konnte 9,4 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen, die Linke-Kandidatin Kathrin Reinhardt 8,3 Prozent.
Der Amtsvorgänger Tilo Kummer (Linke) hatte bei einem Bürgerentscheid Ende Februar seinen Posten verloren. Ihm wurden ein schlechter Führungsstil und mangelhafte Kommunikation vorgeworfen. Rechtsverstöße oder grobe Vergehen spielten keine Rolle.
MDR (seg)
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Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 04. Juni 2023 | 19:00 Uhr
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