Ingenieure ohne Grenzen Studierende der TU Ilmenau wollen eine Photovoltaikanlage in Uganda bauen
Hauptinhalt
Seit 2013 gibt es die Ilmenauer Regionalgruppe "Ingenieure ohne Grenzen". Dort sind Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen aktiv. Bundesweit gibt es etwa 30 Regionalgruppen mit über 500 ehrenamtlichen Mitgliedern. Gemeinsam wollen sie die Grundversorgung von Menschen verbessern, die benachteiligt und in Not sind. Kann das langfristig gelingen?

Seit dem letzten Jahr arbeiten etwa 20 Studierende und Mitarbeiter der TU Ilmenau zusammen mit der Regionalgruppe Hamburg und der Technischen Hochschule Nürnberg daran, eine Photovoltaikanlage in einem Schulzentrum in Uganda in Afrika aufzubauen. Die Schule und ein Waisenhaus befinden sich in dem kleinen Dorf Bubebbere, unweit von Kampala entfernt, der Hauptstadt Ugandas. 120 Schülerinnen und Schüler gehen dort zur Schule und 40 Waisenkinder leben derzeit dort.
Laut dem Verein sind im ländlichen Raum nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung an das Stromnetz angeschlossen. Die Schule habe zwar Zugang an das Netz, dennoch müsse täglich mit Stromausfällen gerechnet werden.
Jede gesparte Kilowattstunde kommt der Schule zugute.
Ziel des Projektes ist es, die Stromversorgung durch die geplante Anlage zu verbessern. Durch die eigene Stromerzeugung könnte zusätzlich auch Geld gespart werden, sagt der Leiter der Ilmenauer Regionalgruppe Moritz Mösler.
Im engen Austausch mit den Leuten vor Ort
Die Planungen für das Projekt haben im letzten Jahr begonnen. Zusammen mit den Partnerorganisationen und der Leiterin des Schulzentrums wurden damals die ersten Gespräche geführt. Anfang des Jahres gab es auch die erste Besichtigung vor Ort. Allerdings konnten die Ilmenauer aufgrund der Pandemie nicht, wie sonst üblich, selbst dorthin reisen. Das musste eine Partnerorganisation übernehmen.
Die erste Besichtigung diente dazu, die Menschen kennenzulernen und den Zustand der Gebäude zu prüfen. Dadurch konnten erste Fragen geklärt werden: Wo liegen die Bedürfnisse der Kinder und Lehrer? Ist das Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet?
Zusammenarbeit auf Augenhöhe?
Sind die Grundfragen geklärt und die ersten technischen Daten gesammelt, kann die Planung weitergehen. Im nächsten Schritt wird sich mit lokalen Baufirmen über das Material und die Bauweise ausgetauscht. "Die persönliche Komponente ist immer unersetzlich", so Moritz Mösler.
Wir kommen nicht mit einer fertigen Lösung dorthin.
Dadurch soll ein Wissensaustausch in beide Richtungen stattfinden. Auch für Projektleiter und Maschinenbaustudent Clemens Hellmig ein wichtiger Aspekt: "Wir kommen nicht mit einer fertigen Lösung dorthin", sagt der 21-jährige. Gerade weil der Verein recht klein ist, sei ein enger Kontakt zu den Leuten vor Ort so gut möglich.
Aktuell wartet der Verein darauf, dass die ersten Aufträge an die lokalen Baufirmen vergeben werden können. Denn im Herbst diesen Jahres soll es schon losgehen. Dann wollen alle Beteiligten nach Kampala fahren.
Die Ilmenauer koordinieren dann die Bauarbeiten. Das Projekt soll insgesamt etwa 21.000 Euro kosten und wird über Spenden- und Stiftungsgelder finanziert. Ziel ist es, dass das Schulzentrum nach Abschluss des Projekts nicht mehr von ausländischen Spenden abhängig ist. Auch die Wartung der Photovoltaikanlage sollen dann Menschen vor Ort übernehmen können.
MDR (lw, knauft)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Johannes und der Morgenhahn | 17. Mai 2022 | 05:40 Uhr
Eulenspiegel vor 7 Wochen
Also ich denke:
Auch wenn der CO2 Ausstoß von ganz Afrika nicht viel größer ist als der von Deutschland sind solche Projekte sehr sinnvoll. Denn der CO2 Ausstoß muss überall auf der Welt reduziert werden.
Eulenspiegel vor 7 Wochen
Also ich frage mich das müsste doch was für die ganzen Leute sein die immer rummäkeln Deutschland kann doch die Welt nicht alleine retten.
Am beste die würden alle bei "Ingenieure ohne Grenzen" mit machen.
Jan vor 7 Wochen
Tolle Aktion - viel Erfolg!